Wie Kinder zu Frustessern werden

ZOU | 20.04.2022

Vorschulkinder schauen sich emotionales Essen häufig von ihren Eltern ab. Aber nicht alle Kinder sind gleich empfänglich: Kinder, die generell gern essen, neigen eher dazu, auf negative Gefühle mit Essen zu reagieren.
Kinder orientieren sich bei ihrem Essverhalten sehr häufig an ihren Eltern. Das gilt auch für emotionales Essen. image.originalResource.properties.copyright

Kinder, die generell einen guten Appetit hatten und gut aßen, übernahmen einer Befragung zufolge häufig das emotionale Essverhalten ihrer Eltern: Sie neigten eher dazu, Essen mit Gefühlen zu verbinden. Dies lässt vermuten, dass es sich um ein erlerntes Verhalten handelt und manche Kinder anfälliger dafür sind.

Viele Eltern setzen Lebensmittel als Belohnung ein oder beschränken den Zugang zu bestimmten Lebensmitteln. Das kann schon bei Kindern im Alter von drei Jahren problematisch sein: Ein Stück Schokolade als Belohnung oder einen Keks als „Leckerbissen“ zu geben, ruft beim Kind mit großer Wahrscheinlichkeit eine emotionale Reaktion hervor, die es dann mit diesen Lebensmitteln in Verbindung bringt.

„Die Forschung deutet darauf hin, dass die Einschränkung von Lebensmitteln bei Kindern, die ohnehin gern essen, nach hinten losgeht und sie dazu bringt, mehr dieser eingeschränkten Lebensmittel zu wollen. Besser scheint eine ‚verdeckte Beschränkung‘ zu funktionieren: Kinder nicht wissen zu lassen, dass einige Lebensmittel eingeschränkt sind, z. B. also keine Lebensmittel zu kaufen, die Ihr Kind nicht essen soll. Vermeiden Sie, Ihren Kindern zu sagen, dass sie bestimmte Lebensmittel nicht essen dürfen“, sagte Rebecca Stone von der Aston University in Birmingham, Autorin der Studie, die in der Zeitschrift „Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics“ erschienen ist. Sie hatte 185 Mütter von Kindern im Alter zwischen drei und fünf Jahren zu ihren Essgewohnheiten und denen ihrer Kinder befragt.

Quelle: DOI 10.1016/j.jand.2022.02.001