Wie sicher sind Tattoos und Permanent-Make-up?
23.08.2016
Um Muster, Bilder oder Texte dauerhaft auf der Haut zu verewigen, wird farbige Tattoo-Tinte mit Nadeln in die Haut gestochen. Das Resultat soll dauerhaft sein, was bedeutet, dass Haut und Körper über einen langen Zeitraum den Farbstoffen und möglicherweise auch dessen Abbauprodukten ausgesetzt sind. Der EU-Report zeigt, dass die meisten Tattoo-Tinten auf dem europäischen Markt aus den USA stammen. Tinten für permanentes Make-up werden dagegen in der Regel in Europa hergestellt. Sie alle enthielten eine Kombination aus verschiedenen Substanzen. Mehr als 100 verschiedene Farbstoffe sowie 100 Zusatzstoffe seien derzeit im Gebrauch. Die Farbpigmente, die benutzt werden, würden allerdings nicht speziell für Tattoos oder permanentes Make-up hergestellt und enthielten Verunreinigungen, so die Autoren. Über 80 Prozent der Farbstoffe seien organische Chemikalien, bei mehr als 60 Prozent handle es sich um sogenannte Azo-Pigmente, von denen einige krebserregende Substanzen freisetzen können.
Es gebe allerdings keine systematische Sammlung von Daten, um nachteilige Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu erfassen, schreiben die Autoren des Reports. Deshalb wisse man derzeit nur wenig über Komplikationen durch Tätowierungen. Die meisten Beschwerden, von denen berichtet werden, seien vorübergehend und betreffen vor allem den Prozess der Wundheilung. Eine Bakterieninfektion trete bei fünf Prozent der Tätowierten auf, speziell wenn das Stechen des Tattoos unter unhygienischen Bedingungen erfolge. Eine Gefahr für Hautkrebs durch das Tätowieren wurde bislang weder bestätigt noch ausgeschlossen. Um die Sicherheit von Tattoos zu erhöhen, plädieren die Autoren für Maßnahmen, die eine gute Herstellungspraxis von Tinten für Tattoos und permanentem Make-up gewährleisten, sowie für Richtlinien zur Erfassung von Risiken und Informationskampagnen für Tätowierer und ihre Kunden.
HH