Wie To-do-Listen beim Einschlafen helfen
30.01.2018
Studienteilnehmer, die sich vor dem Schlafengehen fünf Minuten Zeit nahmen, um eine To-do-Liste anzufertigen, schliefen deutlich schneller ein als Teilnehmer, die in der gleichen Zeit eine Erledigt-Liste zu Papier brachten. Dies berichten Forscher um den Psychologen und Neurowissenschaftler Michael K. Scullin von der Baylor University, die Schlafmuster von 57 Studenten im Schlaflabor untersucht und miteinander verglichen hatten. Je genauer die To-do-Listen angefertigt wurden, desto schneller schliefen die Studienteilnehmer anschließend ein. Bei Festhalten abgeschlossener Aktivitäten zeigte sich dagegen ein umgekehrter Trend, so das Ergebnis, das im Fachblatt Journal of Experimental Psychology veröffentlicht wurde.
Es gebe derzeit zwei Theorien zu diesem Bereich, sagt Scullin. Die eine gehe davon aus, dass das Schreiben über Zukünftiges die Sorgen über unerledigte Dinge noch verstärken könne und dadurch den Schlaf verzögere. Die aktuelle Studie unterstützt dagegen nun die These, dass man sich durch das Anfertigen einer To-do-Liste belastende Gedanken und Ängste quasi von der Seele schreiben kann und auf diese Weise mit weniger Sorgen leichter in den Schlaf gleitet.
Die Forscher hatten 57 gesunde Studenten an einem normalen Arbeitstag im Schlaflabor übernachten lassen und ihre Hirnaktivität in dieser Zeit überwacht. Ihre Ergebnisse müssten nun in größeren Studien weiter untersucht werden, sagt Scullin. So könnten Faktoren wie Persönlichkeit, Ängste oder Depression den Effekt des Schreibens auf das Einschlafen mitbestimmen.
HH