Wie viel Zucker ein Kind in den ersten 1000 Tagen isst, entscheidet über die spätere Gesundheit

NAS | 07.11.2024

Wie viel Zucker ein Kind während der ersten 1000 Tage bekommt – also bereits während der Schwangerschaft und in den ersten zwei Lebensjahren – hat einen entscheidenden Einfluss auf die spätere Gesundheit. Das zeigt eine aktuelle Studie.
Die Ernährung während der Schwangerschaft und in den ersten zwei Lebensjahren hat einen großen Einfluss auf die spätere Gesundheit. image.originalResource.properties.copyright

Ist der Zuckerkonsum während der Schwangerschaft und den ersten beiden Lebensjahren begrenzt, sinkt das Risiko, später an Typ-2-Diabetes zu erkranken, um 35 Prozent. Auch die Gefahr, im Erwachsenenalter stark übergewichtig zu sein oder an Bluthochdruck zu erkranken, reduziert sich um 30 bzw. 20 Prozent. Dies berichten Wissenschaftler im Fachmagazin Science.

Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz für Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), äußert sich anlässlich der Veröffentlichung dieser Studie: „Die Ergebnisse sind alarmierend und verdeutlichen die Dringlichkeit des politischen Handelns. Wir brauchen ein Umfeld, das es allen Menschen in Deutschland ermöglicht, sich gesund zu ernähren, ganz besonders während der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren.“ Die Politik sei in der Pflicht, gesetzliche Regelungen einzuführen, die eine gesunde Wahl von Lebensmitteln zu einer einfachen Wahl machen, so Bitzer.

Eine Maßnahme, Maßnahmen, die dabei helfen könne, sei beispielsweise die Beschränkung von Werbung für ungesunde Lebensmittel, die sich speziell an Kinder richtet: „Ein entsprechender Vorschlag liegt seit über einem Jahr auf dem Tisch und muss dringend verabschiedet werden“, fordert Bitzer. Auch die Einführung einer verpflichtenden Herstellerabgabe auf stark zuckerhaltige Getränke und eine steuerliche Entlastung für gesunde Lebensmittel könnten dazu beitragen, die Bevölkerung vor chronischen Krankheiten zu schützen.

Quelle: DOI 10.1126/science.adn5421