Zika: Neue Studie stützt Zusammenhang zu Mikrozephalie
07.03.2016
Wie die Forscher in der Fachzeitschrift Cell Stem Cell berichten, richtet sich das Virus offenbar direkt gegen Zellen, die für die Entwicklung des Gehirns zuständig sind. Das Virus hemmt das Wachstum und die Funktion der Stammzellen, aus denen sich Nervengewebe bildet. Darüber hinaus vervielfältigen diese Zellen das Zika-Virus, nachdem sie damit infiziert worden waren. Dies könnte für eine Therapie möglicherweise ein Problem darstellen, befürchten die Wissenschaftler.
Ihre Ergebnisse seien ein erster Nachweis dafür, dass diese wichtigen Zellen ein Angriffsziel des Virus seien und von diesem negativ beeinflusst werden, so die Forscher. „Möglicherweise könnte dies erklären, warum es einen Zusammenhang zu Mikrozephalie gibt“, sagt Guo-Li Ming, Professor für Neurologie an der Johns Hopkins University. Bei einer Mikrozephalie kommen Kinder mit einem zu kleinen Schädel und Gehirn zur Welt. Bis sich die Verbindung zwischen einer Zika-Infektion und dieser Fehlbildung bei Ungeborenen jedoch richtig beweisen lasse, müsse noch viel geforscht werden, so die Wissenschaftler. Die Arbeit sei nur ein erster Schritt auf diesem Weg. Doch sie beantwortet eine wichtige Frage, nämlich auf welche Art von Zellen die Viren abzielen. Damit ließe sich die Forschung in die richtige Richtung lenken.
In weiteren Arbeiten wollen die Forscher nun untersuchen, wie das Virus in die Zellen gelangt und die Zellfunktionen stört, wie die neuralen Vorläuferzellen und Mikrozephalie zusammenhängen und warum sich das Virus gegen diese und nicht gegen andere Zellen richtet.
HH