Zu frühe Geburt beeinflusst das Liebesleben

15.07.2019

Erwachsene, die drei oder mehr Wochen vor dem errechneten Geburtstermin geboren wurden, haben später seltener intime Beziehungen oder einen Sexualpartner und werden auch seltener Eltern. Das ergab eine übergreifende Analyse von Studiendaten mit insgesamt etwa 4,4 Millionen Erwachsenen.
Wie einfach sich jemand in Liebesdingen tut, hängt offenbar auch vom Zeitpunkt der Geburt ab. image.originalResource.properties.copyright

Erwachsene, die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wurden, gehen zu 28 Prozent seltener romantische Beziehungen ein und werden mit 22 Prozent geringerer Wahrscheinlichkeit Eltern. Das berichten die Forscher der Abteilung für Psychologie der Universität Warwick in der Fachzeitschrift Jama Network Open. Auch ihre Chance, jemals einen Sexualpartner zu haben, ist 2,3-mal geringer ist als bei Personen, die um den errechneten Geburtstermin herum geboren wurden. Bei Erwachsenen, die vor der 32. bzw. 28. Schwangerschaftswoche zur Welt kamen, waren die Aussichten sogar noch schlechter.

Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass Frühgeborene häufig schüchtern sind, sich eher sozial zurückziehen und weniger Risiken eingehen. Professor Dieter Wolke vom Institut für Psychologie der Universität Warwick schlussfolgert: „Diejenigen, die Frühgeborene betreuen, […] sollten sich der wichtigen Rolle der sozialen Entwicklung und sozialen Integration bewusster sein. Da Frühgeborene tendenziell ängstlicher und schüchterner sind, wird ihnen die Unterstützung beim Finden von Freunden und die Integration unter Gleichaltrigen dabei helfen, Partner zu finden, sexuelle Beziehungen zu pflegen und Eltern zu werden. All dies trägt zum Wohlbefinden bei.“

ZOU