Zuckersteuer kann Zuckerkonsum senken

Hanke Huber | 15.07.2024

Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Zu viel Zucker kann krankmachen. Eine Zuckersteuer könnte helfen, den Zuckerkonsum in der Bevölkerung zu reduzieren. Das belegen Zahlen aus Großbritannien.
Besonders Erfrischungsgetränke enthalten meist viel Zucker. image.originalResource.properties.copyright

Nach Einführung der Zuckersteuer bei Softdrinks im Jahr 2018 sank im Vereinigten Königreich der tägliche Zuckerkonsum innerhalb eines Jahres deutlich. Bei Kindern ging er um rund 5 Gramm zurück, bei Erwachsenen sogar um etwa 11 Gramm. Wie die im Journal of Epidemiology & Community Health veröffentlichten Daten aus elf Jahren mit und ohne Zuckersteuer belegen, war mehr als die Hälfte des Rückgangs Erfrischungsgetränken zuzuschreiben. Dennoch liegt die tägliche Gesamtenergiezufuhr aus freiem Zucker immer noch über den aktuellen WHO-Empfehlungen von 5 Prozent. Das entspreche einer Menge von 30 Gramm pro Tag für Erwachsene, 24 Gramm für 7- bis 10-Jährige und 19 Gramm für 4- bis 6-Jährige, so die Forscher.

Die Teilnehmerzahl habe nicht ausgereicht, um verschiedene Altersgruppen für sich untersuchen zu können, sagen die Forscher. Sie vermuten allerdings, dass sich die Zuckerreduktion unterschiedlich ausgewirkt hat, weil sich Hauptzuckerquellen bei unterschiedlichen Altersgruppen unterscheiden. So seien beispielsweise Getreide und Getreideerzeugnisse bei den 4- bis 10-Jährigen die größte Einzelquelle für freien Zucker, gefolgt von Erfrischungsgetränken und Fruchtsaft. Im Alter von 11 bis 18 Jahren stellen Softdrinks die größte Einzelquelle dar (29 Prozent). Erwachsene Briten wiederum konsumieren Zucker meist als reinen Zucker, mit Eingelegtem und Konserven oder Süßwaren, gefolgt von alkoholfreien Getränken.

Über 50 Länder haben bereits eine Zuckersteuer auf Erfrischungsgetränke eingeführt, manche auch auf andere zuckerhaltige Lebensmittel oder Zucker generell. Deutschland ist bislang noch nicht darunter.

Quelle: DOI 10.1136/jech-2023-221051