Asthma: Bitterstoffe entspannen Atemwege

06.03.2013

Bittere Substanzen sind offenbar in der Lage, verengte Bronchien zu erweitern. Das könne bei der Therapie von Asthma oder der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) helfen, berichten US-Forscher in der Zeitschrift PLoS Biology.
Bitterstoffe, wie sie zum Beispiel auch in Löwenzahn vorkommen, können Asthmatikern helfen. Die Substanzen entspannen die Atemwege. image.originalResource.properties.copyright

Während lange Zeit die Annahme vorherrschte, dass Bitter-Rezeptoren nur auf der Zunge vorhanden sind, weiß man heute, dass sie im ganzen Körper auftreten. Vor allem existieren sie auch in Zellen der Atemwegs-Muskulatur. Dort wirkten sie entspannend auf die Zellen, wenn diese Bitterstoffen ausgesetzt seien, erklären Wissenschaftler der University of Massachusetts. An Muskelzellen im Labor hatten sie die Wirkung der bitteren Substanzen genauer untersucht.

Bei einem Asthmaanfall ziehen sich die Zellen der Bronchialmuskulatur übermäßig zusammen. Dies verengt die Atemwege und erschwert das Atmen. Ausgelöst wird dieser Vorgang dadurch, dass Calcium ins Innere der Muskelzellen einströmt. Die Wissenschaftler fanden nun heraus, dass Bitterstoffe in der Lage sind, die Fenster in der Zellmembran zu schließen, durch die der Mineralstoff hinein gelangt - sie blockieren also den Calciumeinstrom. So könne sich der Calciumspiegel im Inneren der Muskelzelle normalisieren, was zu einer Entspannung führe, erklären sie. Diese Wirkung der Bitterstoffe lasse vermuten, dass sie eingesetzt werden könnten, um Asthmaanfälle zu stoppen. Da die entspannende Wirkung sehr schnell einsetze, seien sie derzeitigen Therapieformen eventuell sogar überlegen, hoffen die Wissenschaftler.

HH