Asthma: Bananen-Aprikosen-Duft erweitert Bronchien
10.08.2016
Die neu auf den Muskelzellen der Bronchien entdeckten Rezeptoren tragen die Bezeichnungen OR2AG1 und OR1D2, wie die Forscher der Ruhr-Universität Bochum gemeinsam mit Kollegen in der Zeitschrift „Frontiers in Physiology“ berichten. Amylbutyrat, ein fruchtiger Duft mit Bananen- und Aprikosennote, aktiviert den Rezeptor OR2AG1. Dieser Vorgang entspannt und erweitert die Bronchien. Der Effekt war im Experiment so stark, dass er die Wirkung von Histamin aufheben konnte. Diesen Stoff schüttet der Körper bei allergischem Asthma aus, wodurch sich die Bronchien verengen. „Amylbutyrat könnte bei Asthma helfen, die Luftzufuhr zu verbessern“, folgert Studienautor Prof. Dr. Dr. Dr. habil Hanns Hatt. „Vermutlich kann es nicht nur den Effekten von Histamin entgegenwirken, sondern ebenso denen von anderen Allergenen, die das Atmen behindern“, so der Wissenschaftler. Auch für die Behandlung weiterer Krankheiten, etwa der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, könne der Rezeptor interessant sein.
Der zweite Rezeptor OR1D2 ist empfänglich für Düfte mit blumigen, öligen Noten, etwa Lilial oder Bourgeonal. Bindet der Riechstoff an den Rezeptor, passiert das Gegenteil wie beim Rezeptor OR2AG1: Die Bronchien ziehen sich zusammen. Außerdem werden in den Zellen entzündungsfördernde Stoffe freigesetzt.
NK