Blasenentzündung: Kapuzinerkresse und Meerrettich helfen

21.07.2017

Viele Frauen leiden im Laufe ihres Lebens mindestens einmal unter einer Blasenentzündung. Nicht selten tritt die Infektion wiederholt auf. Eine aktualisierte ärztliche Leitlinie empfiehlt für diese Fälle nun den Einsatz von Kapuzinerkresse und Meerrettich als Alternative zu Antibiotika.
Viel trinken hilft, die Blase durchzuspülen und einer Harnwegsinfektion vorzubeugen. image.originalResource.properties.copyright

„Die neue Empfehlung in der aktualisierten S3-Leitlinie kommt dem Wunsch vieler Patienten in meiner Praxis entgegen“, erklärt der Urologe Dr. Andreas Lucas aus Dietzenbach. „Denn viele Betroffene möchten die typischen Symptome einer Blasenentzündung so schnell wie möglich loswerden, aber gleichzeitig auf ein Antibiotikum verzichten“, so Lucas weiter. Experten fordern im Hinblick auf die Antibiotikaresistenzen schon seit vielen Jahren, bei einfachen unkomplizierten Infektionen keine Antibiotika, sondern bewährte pflanzliche Arzneimittel einzusetzen. Resistenzen gegen die Inhaltsstoffe von Kapuzinerkresse und Meerrettich wurden bisher selbst nach Langzeittherapie nicht beobachtet und seien auch nicht zu erwarten. Die beiden Arzneipflanzen werden in kombinierter Form als Tabletten bereits seit Jahrzehnten erfolgreich zur Therapie von unkomplizierten Harn- und Atemwegsinfektionen eingesetzt. Die Wirkung und Sicherheit des pflanzlichen Medikaments wurde bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern durch mehrere klinische Studien bestätigt.

Bei vielen Frauen tritt eine Blasenentzündung immer wieder auf. Hier habe sich die pflanzliche Kombination bewährt. Es wird vermutet, dass wiederkehrende Infektionen durch hartnäckige Bakterien in bestimmten Zellen der Blaseninnenwand hervorgerufen werden. Dort seien die Erreger für viele Antibiotika nur schlecht erreichbar. Eine klinische Studie habe gezeigt, dass die Kombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettich hier helfen und die Rückfallquote bei wiederkehrenden Blasenentzündungen senkt.

Die Die S3-Leitlinie zu unkomplizierten Harnwegsinfektionen wird federführend von der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) sowie Vertretern weiterer medizinischer Fachgesellschaften herausgegeben. Die Leitlinien-Autoren fassen auf der Grundlage klinischer Studien das aktuelle und fundierte Wissen zusammen und generieren daraus neue therapeutische Handlungsempfehlungen für Ärzte.

NK