Blutdrucksenker reduzieren Diabetes-Risiko

24.09.2015

Werden Blutdruckmedikamente abends statt morgens eingenommen, hat dies wohl gleich zwei Vorteile: Es wirkt sich positiv auf den Blutdruck während des Schlafs aus und senkt zudem das Risiko, an Diabetes zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kommt ein spanisches Wissenschaftsteam.
Mit regelmäßiger Medikamenteneinnahme und einem gesunden Lebensstil lässt sich Bluthochdruck gut behandeln. image.originalResource.properties.copyright

Der Blutdruck lag bei Studienteilnehmern, die ihre Medikamente vor dem Schlafengehen einnahmen, in der Nacht deutlich niedriger als bei Teilnehmern, die alle Blutdruckmedikamente morgens nach dem Aufstehen schluckten. In der Abend-Gruppe kam es zudem weniger häufig zu einem Phänomen, das als „Non-Dipping“ bekannt ist: Dabei sinkt der Blutdruck in der Nacht um weniger als zehn Prozent gegenüber den Tageswerten ab. In der Abend-Gruppe trat dies bei 32 Prozent der Teilnehmer, in der Morgen-Gruppe bei 52 Prozent auf. Das berichten Forscher um Dr. Ramón Hermida von der University of Vigo in Spanien in der Fachzeitschrift Diabetologia.

Zudem sank durch die abendliche Medikamenten-Einnahme auch das Diabetes-Risiko um mehr als die Hälfte. Das galt sowohl für Angiotensin-Rezeptorblocker, ACE-Hemmer, als auch für Betablocker: Diese Medikamente blockieren die Wirkung eines Hormons, das gefäßverengend wirkt, den Blutdruck erhöht und auch zu einer verstärkten Freisetzung von Glukose aus der Leber und einer geringeren Insulinempfindlichkeit beiträgt. Blutdruckmedikamente vor der Nachtruhe einzunehmen, sei ebenso sicher wie am Morgen, sagen die Autoren. Den Ergebnissen zufolge könnte es daher für Bluthochdruck-Patienten ohne Diabetes sogar von Vorteil sein, die gesamte Dosis vor dem Schlafen und nicht nach dem Aufstehen einzunehmen. Eine Veränderung bei der Einnahme von Arzneimitteln sollten Patienten allerdings vorher immer mit ihrem behandelnden Arzt besprechen.

HH