Experten plädieren für Syphilis-Screening

08.06.2016

Weltweit steigen die Fälle von Syphilis an – ein Trend, der sich auch in Deutschland abzeichnet, wie Zahlen des Robert-Koch-Instituts zeigen. US-Experten empfehlen daher eine systematische Untersuchungen zur Früherkennung der Syphilis. Dieses sogenannte Screening soll Menschen umfassen, die ein erhöhtes Risiko haben, daran zu erkranken.
Trotz aller Warnungen zur Vorsicht: Die Erkrankungszahlen bei sexuell übertragbaren Infektionen wie Syphilis oder Gonorrhö steigen weltweit an. image.originalResource.properties.copyright

In die Personengruppe mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko fallen vor allem Männer, die Sex mit Männern haben sowie Menschen, die mit dem HI-Virus infiziert sind. Dies berichten die Experten der U.S. Preventive Services Task Force im Fachblatt JAMA. Mit einem Screening könnte die Krankheit bei Personen, die zur Risikogruppe gehören, frühzeitig erkannt und behandelt Antibiotika werden. Die Syphilis-Infektion könne geheilt, das Fortschreiten bis hin zum Spätstadium verhindert und die Gefahr, dass sich weitere Personen beim Sex anstecken, verringert werden, so die Experten. Im Gegensatz dazu seien die Nachteile, die durch das frühe Aufdecken zu erwarten seien, gering. Hierzu zählten falsch-positive Ergebnisse, die weitere Untersuchungen nötig machten und Menschen unnötig in Angst versetzten, das potentielle Stigma, das mit einer Diagnose einhergehe, und die Nebenwirkungen einer Antibiotika-Therapie.

Syphilis, auch bekannt unter dem Namen Lues venerea oder harter Schanker, ist eine meldepflichtige Geschlechtskrankheit, die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Bleibt sie unbehandelt, kann sie nach einem ersten schmerzlosen Geschwür an der Eintrittsstelle und ersten Lymphknotenschwellungen unter anderem zu Hautausschlägen, Schleimhautentzündungen und einem allgemeinen Krankheitsgefühl führen. Schreitet die Krankheit bis zum Spätstadium fort, können entzündliche Läsionen im ganzen Körper auftreten, die letztlich zu einer Schädigung des Gehirns, des Herzkreislaufsystems oder anderen Organen führen können. Mit einem Bluttest auf Antikörper gegen den Syphilis-Erreger und einem Abstrich lässt sich die Krankheit nachweisen. Da es sich bei dem Übeltäter um ein Bakterium handelt, kommen bei der Behandlung Antibiotika zum Einsatz – je eher, desto besser.

HH