Führen Luftschadstoffe zu ADHS?

06.11.2014

Atmen Schwangere Schadstoff-belastete Luft, kann das beim Nachwuchs später Symptome einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS, auslösen. Diese Verbindung förderte jetzt eine US-amerikanische Studie zutage.
Frauen, die im Verlauf der Schwangerschaft bestimmten Luftschadstoffen ausgesetzt sind, bringen häufiger Kinder zur Welt, die später Verhaltensauffälligkeiten zeigen. image.originalResource.properties.copyright

Waren New Yorker Frauen im Verlauf einer Schwangerschaft bestimmten Luftschadstoffen, sogenannten Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), ausgesetzt, wirkte sich das offenbar auf ihre ungeborenen Kinder aus: Nach der Geburt, im Alter von neun Jahren, zeigten diese häufiger Verhaltensauffälligkeiten, die mit ADHS in Verbindung stehen. Dies berichten die Forscher von der Columbia Universität in der Online-Fachzeitschrift PLOS ONE. An der Studie hatten 233 Nichtraucherinnen und ihre Kinder teilgenommen. Solche Verhaltensauffälligkeiten, insbesondere Schwierigkeiten bei der Konzentration und Aufmerksamkeit, traten bei Kindern, deren Mütter schlechtere Luft geatmet hatte, fünfmal öfter auf als bei Kindern von Müttern, die saubere Luft geatmet hatten, berichten die Wissenschaftler.

Der Grund dafür sei noch unklar, so die Forscher. Denkbar wäre jedoch, dass die Luftschadstoffe das Hormonsystem stören, dass sie Schäden am Erbgut verursachen oder dass sie das Wachstum der Plazenta negativ beeinflussen. Das würde den Austausch von Sauerstoff und Nährstoffen beeinträchtigen. Schon in früheren Studien hatten die Forscher einen Zusammenhang zwischen dem späteren Verhalten von Kindern, ihrer Hirnleistung und der Anwesenheit von PAK vor ihrer Geburt gefunden. So hatten einige Kinder einen Entwicklungsrückstand im Alter von drei Jahren, einen geringeren Intelligenzquotienten im Alter von fünf oder Anzeichen von Depressionen und Ängsten sowie Aufmerksamkeits-Probleme im Alter von sechs und sieben Jahren.

HH