HPV-Impfung kommt bei Kindern und Jugendliche oft zu spät

NAS | 19.06.2024

Jugendliche werden oftmals später als empfohlen gegen humane Papillomviren (HPV) geimpft. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Krankenkasse Barmer. Das Virus kann Gebärmutterhalskrebs und andere Krebsarten im Genitalbereich auslösen.
Experten empfehlen die HPV-Impfung für Jungen und Mädchen ab neun Jahren. image.originalResource.properties.copyright

Die Datenauswertung zeigt, dass Mädchen und Jungen vielfach erst deutlich nach dem 14. Geburtstag gegen HPV geimpft werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung ab dem Alter von 9 Jahren und idealerweise vor der Aufnahme erster sexueller Kontakte.  

HP-Viren sind die Hauptursache für das Entstehen von Gebärmutterhalskrebs und anderer Krebsarten im Genitalbereich. Auch Geschlechtskrankheiten wie Genitalwarzen könnten durch HPV ausgelöst werden. Hauptsächlich kommt es beim Geschlechtsverkehr zur Übertragung. „Einen wirksamen, wenn auch nicht hundertprozentigen Schutz, gegen eine HPV-Infektion bietet die Impfung“, erklärt Barmer-Landeschefin Heike Sander. Je früher diese durchgeführt werde, desto höher und langanhaltender sei die Schutzwirkung. Eltern lassen sich am besten vor Beginn der Pubertät vom Kinderarzt zu der Impfung.

Impfung für Jungen und Mädchen empfohlen

Um den Schutz gegen eine HPV-Infektion zu erhalten, sind zwei Impfungen notwendig. Erfolgt die erste Impfung im Alter von 15 Jahren oder älter, werden insgesamt drei Impfungen benötigt. Jungen und Männer können, wenn auch deutlich seltener als Frauen, an HPV-bedingten Krebsarten wie Anal- oder Rachenkrebs erkranken. Deshalb ist die Impfung auch für sie empfehlenswert. Außerdem sind sie potenzielle Überträger von HPV. „Um sich selbst und ihre Partnerinnen oder Partner vor einer Ansteckung mit HPV zu schützen, sollten sich auch Jungen möglichst früh impfen lassen“, so Sander.

Mehr zum Thema HPV-Impfung hören Sie auch in unserer Podcast-Folge zu dem Thema!