Juckendes Ohr kann auf Infektion hinweisen
03.04.2013
Neben dem Juckreiz habe eine Infektion des äußeren Ohrs beziehungsweise des Gehörgangs häufig auch eine Rötung des Gehörgangs zur Folge, erklärt Dr. Wolfgang Hornberger vom BVHNO. Zudem nässe das Ohr, es sei sehr berührungsempfindlich und der Patient empfinde oft ein "Wattegefühl" und Schmerzen beim Kauen oder anderen Bewegungen des Unterkiefers. "Schwillt der Gehörgang entzündungsbedingt an, kann dies sogar zu einer vorübergehenden Hörbeeinträchtigung führen", sagt Hornberger.
Bereits kleine Hautverletzungen, die beispielsweise durch den falschen Einsatz von Wattestäbchen entstehen können, bilden einen guten Nährboden für eine Bakterien- oder Pilzbesiedelung. Diabetiker sind besonders gefährdet, da sie, wenn ihr Blutzuckerspiegel schlecht eingestellt ist, kleine Blessuren häufig nicht bemerkten.
Infektionen des äußeren Gehörgangs seien aber gut behandelbar, so der HNO-Arzt Hornberger. Lediglich bei Patienten mit Diabetes mellitus könne sich der Heilungsprozess aufgrund der generell geschwächten Immunabwehr etwas hinziehen. Abhängig von der Erregerart und der Schwere der Infektion wird die entzündete Stelle gereinigt und meist mit einem Salbenverband gegen Bakterien oder Pilze lokal behandelt, in einigen Fällen wird zusätzlich mit Cortison therapiert.
"Vorbeugend sollten Patienten, insbesondere zuckerkranke Menschen, mindestens einmal jährlich zur Entfernung von Ohrenschmalz einen HNO-Arzt aufsuchen", empfiehlt Hornberger.
BVHNO/FH