Migräne: Welche Rolle spielt das Gewicht?

13.04.2017

Sowohl zu viel als auch zu wenig Gewicht stehen offenbar mit einem erhöhten Risiko für Migräne in Verbindung. Dies ist das Ergebnis einer Meta-Analyse von Studien, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Migräne beschäftigt hatten.
Die Ursachen für Migräne sind noch nicht vollständig erforscht. Eine neue Studie deutet darauf hin, dass das Gewicht eine Rolle spielen könnte. image.originalResource.properties.copyright

Wie die Datenauswertung von rund 290.000 Studienteilnehmern ergab, hatten fettleibige Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 und mehr ein 27 Prozent höheres Risiko für Migräne als Normalgewichtige. Bei untergewichtigen Personen mit einem BMI von unter 18,5 lag die Wahrscheinlichkeit um 13 Prozent höher. Dies berichtet die Neurologin B. Lee Peterlin von der Johns Hopkins University gemeinsam mit Kollegen in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Neurology. Alter und Geschlecht hatten einen deutlichen Einfluss auf die Ergebnisse: Sowohl das Risiko für starkes Übergewicht als auch das Migräne-Risiko sei bei Frauen und jüngeren Menschen größer, so die Autorin.

„Noch ist unklar, wie die Körperzusammensetzung das Auftreten von Migräne beeinflussen könnte“, sagt Peterlin. Fettgewebe setze eine Reihe von Molekülen frei, die möglicherweise eine Migräne auslösen könnten. Aber auch andere Faktoren wie körperliche Aktivität, Medikamente oder Krankheiten wie Depressionen könnten in dem Zusammenhang eine Rolle spielen. Weitere Studien seien nötig, um herauszufinden, ob es Migräne-Patienten helfen würde, sie beim Ab- oder Zunehmen zu unterstützen. Sowohl Über- als auch Untergewicht seien Risikofaktoren für Migräne, die sich potenziell verändern ließen. Migräne-Patienten und Ärzte sollten sich dessen bewusst sein, so Peterlin.

HH