Senioren: Zu viel oder zu wenig Schlaf schadet dem Gedächtnis

24.04.2014

Ein geregelter Schlaf ist nicht nur wichtig für das Immunsystem, sondern auch für das Hirn: Senioren, die zu viel oder zu wenig schlafen, haben ein erhöhtes Risiko für geistige Einschränkungen – eine Vorstufe von Demenzerkrankungen wie Alzheimer.
Öfter mal ein Nickerchen zwischendurch tut auf lange Sicht dem Gehirn nicht gut. image.originalResource.properties.copyright

In die Studie der Universität Valencia, Spanien, in Zusammenarbeit mit Apothekern in der Region waren 245 Menschen einbezogen. Alle älter als 65 Jahre. Insgesamt zeigten sich bei 12 Prozent der Teilnehmer geistige Einschränkungen. Oft ist das ein altersbedingtes Problem, was die Forscher in ihren Ergebnissen bestätigt sahen: Mit jedem zusätzlichen Lebensjahr stieg das Risiko für Denkstörungen um 9 Prozent. Darüber hinaus spielte der Schlaf eine Rolle. Schliefen die Teilnehmer mehr als acht oder weniger als sechs Stunden pro Tag, steigerte das ihre Wahrscheinlichkeit für geistige Störungen um das 2,6-fache. „Sowohl chronische Schlaflosigkeit als auch Tagesschläfrigkeit sind Risikofaktoren für kognitive Probleme und Demenz“, erklären die Forscher in der Fachzeitschrift Revista de Investigación Clínica.

Geistige Anregungen wie das Lesen von Büchern helfen, den Abbauprozess zu verlangsamen. Senioren, die nur gelegentlich lasen, hatten ein ähnlich erhöhtes Risiko wie schlafgestörte Menschen. Wer überhaupt keine Bücher anrührte, steigerte sein Risiko, geistige Einschränkungen zu erleiden, sogar um das 3,7-fache. Die spanischen Forscher haben nun an ihre Studie eine zweite Phase angeschlossen, in der mit einem gezielten Programm die geistige Gesundheit der Teilnehmer gestärkt werden soll. Das Angebot umfasst u.a. Hirntraining, Bewegungsübungen und Schlafhygiene – alles Schlüsselfaktoren in der Vorbeugung von Demenz im Alter.

RF