Test für chronische Bronchitis rückt näher
07.09.2017
Wie die Wissenschaftler herausgefunden haben, liegt bei Menschen mit einer chronischen Bronchitis eine sehr hohe Konzentration von Schleimstoffen vor, den sogenannten Mucinen. Es handelt sich dabei um Proteine, die den Schleim zäher machen. Wie die Forscher im Fachblatt New England Journal of Medicine berichten, besteht der Schleim bei gesunden Menschen zu 98 Prozent aus Wasser und zu zwei Prozent aus Feststoffen, vor allem den genannten Mucinen. Anders bei Menschen mit einer chronischen Bronchitis: Bei ihnen sei die Mucin-Konzentration fast doppelt so hoch, erklärt Studienleiter Mehmet Kesimer von der University of North Carolina. Solche Unterschiede in der Mucin-Konzentration könnten darüber entscheiden, ob der Schleim fließen kann oder nicht.
Kesimer und sein Team konnten zudem nachweisen, dass eine besonders hohe Mucin-Konzentration mit dem Schweregrad der chronischen Bronchitis in Zusammenhang stand. Die Wissenschaftler hoffen nun, dass die Mucin-Konzentration der erste objektive Marker für eine chronische Bronchitis werden und zu Möglichkeiten führen könnte, die Atemwegserkrankung sicher zu diagnostizieren. „Im nächsten Schritt wollen wir versuchen, Wege zu finden, wie sich unsere Ergebnisse in einen praktischen Test übertragen lassen, der in Arztpraxen angewendet werden kann“, sagt Kesimer. Ein solcher Test könnte nicht der Diagnose einer chronischen Bronchitis dienen, sondern möglicherweise auch für andere Krankheiten, bei denen die Atmung durch Schleim erschwert wird, wie etwa bei Bronchiektasen oder Asthma.
HH