Typ-1-Diabetes: Herausforderung für Mädchen in der Pubertät

22.02.2018

Typ-1-Diabetes beginnt meist schon im Kindes- und Jugendalter. Während sich die Erkrankung bei Jungen und Mädchen zunächst ähnlich auswirkt, stellt die Zuckerkrankheit Frauen ab der Pubertät allerdings vor ganz eigene Herausforderungen.
Nach dem Einsetzen der ersten Menstruation kommt es bei jungen Mädchen mit Diabetes häufiger zu Blutzuckerschwankungen. image.originalResource.properties.copyright

„Pubertät, Menstruationszyklen, Schwangerschaft und Menopause sind alles Faktoren, die sich auf den Blutzucker auswirken“, sagt die Endokrinologin Dr. Sarah Nadeem von der Loyola University in den USA. Studien hätten beispielsweise gezeigt, dass der Blutzucker und Insulinbedarf in verschiedenen Phasen des weiblichen Zyklus unterschiedlich ist. Viele Frauen berichten Nadeem zufolge, dass sie vor Beginn der Monatsblutung generell höhere Zuckerwerte haben. Wenn sich Mädchen dieses Zusammenhangs bewusst seien, könnten sie solche Schwankungen bei sich wahrnehmen und ihr Insulin in Absprache mit dem behandelnden Arzt anpassen. Ein Sensor, der den Blutglukosespiegel kontinuierlich misst, könnte helfen, solchen Schwankungen auf die Spur zu kommen.

Vor einer Schwangerschaft rät Nadeem Frauen mit Typ-1-Diabetes zudem dringend zu einer ärztlichen Beratung. „Für eine gesunde Schwangerschaft muss die Diabeteskontrolle sehr viel strenger sein“, sagt die Medizinerin. Denn höhere Zuckerwerte stünden mit einer erhöhten Gefahr für Fehlgeburten, Präeklampsie, Frühgeburten oder fetale Missbildungen in Verbindung. Eine enge Überwachung durch Gynäkologen und Endokrinologen sei deshalb bei jeder Form der Zuckerkrankheit erforderlich. Generell haben Diabetikerinnen im ersten Trimester zunächst durch eine Zunahme der Insulinsensibilität einen geringeren Insulinbedarf, der in den folgenden Trimestern jedoch wieder ansteigt. Auch dies spreche für eine sorgfältige Überwachung.

HH