Überstunden stören den Herzrhythmus
14.07.2017
Innerhalb von zehn Jahren traten bei den Studienteilnehmern 1.061 neue Fälle der Herzrhythmusstörung auf. Dies entspreche eine Rate von 12,4 pro 1.000 Personen, wie Forscher um Professor Mika Kivimaki vom University College London in der Fachzeitschrift European Heart Journal berichten. Brachten die Wissenschaftler das Auftreten von Vorhofflimmern mit den Arbeitszeiten in Verbindung, zeigte sich jedoch, dass mehr Arbeitsstunden pro Woche mit einem höheren Krankheitsrisiko einhergingen. So lag die Rate bei den knapp 4.500 Studienteilnehmern, die 55 Stunden oder mehr pro Woche arbeiteten, bei 17,6 pro 1.000. Im Vergleich zu Personen, die eine normale Arbeitswoche hatten, lag das Risiko für Vorhofflimmern bei ihnen um etwa 40 Prozent höher.
Ein höheres zusätzliches Risiko von 40 Prozent sei für Menschen, deren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgrund anderer Risikofaktoren insgesamt schon höher liege, nicht unerheblich. Für gesündere, jüngere Menschen, mit wenigen oder keinen Risikofaktoren sei dagegen der Anstieg des absoluten Risikos für Vorhofflimmern durch lange Arbeitszeiten jedoch klein, so Kivimaki. Der gefundene Zusammenhang könne möglicherweise zum Teil erklären, warum andere Studien eine Verbindung zwischen lange Arbeitszeiten und einem erhöhten Schlaganfallrisiko gefunden hätten.
Die Forscher hatten für ihre Studie die Arbeitszeit von Studienteilnehmern in fünf Kategorien eingeteilt: 35 Stunden pro Woche, 35 bis 40 Stunden pro Woche, was als Standard für einen Vollzeit arbeitenden Menschen angesehen wurde, 41 bis 48 Stunden, 49 bis 54 Stunden sowie 55 Stunden oder mehr. Die Forscher nennen allerdings auch Einschränkungen der Studie. So sei die Arbeitszeit nur einmal, zu Beginn der Studie aufgenommen worden und die Art der Arbeit sei nicht berücksichtigt worden.
HH