Welche Mittel am besten vor Darmkrebs schützen
21.12.2016
Sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie etwa Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Diclofenac hatten die Nase vorn. Bei der Gruppe der NSAR handelt es sich um Arzneistoffe, die normalerweise gegen Schmerzen und Entzündungen wirken. Nahmen Patienten, bei denen ein Polyp entfernt worden war, NSAR ein, waren sie in den folgenden drei bis fünf Jahren besser vor Darmkrebs geschützt. Darmpolypen gelten als Krebsvorstufe. Verglichen wurde die NSAR-Wirkung mit der von Nahrungsergänzungsmitteln, darunter Calcium, Vitamin D oder Folsäure.
Die Ergebnisse der Untersuchung basieren auf Daten aus 15 Studien mit insgesamt 12.234 Patienten. Unter den NSAR schnitt ASS in verschiedener Dosierung etwas schlechter ab als die übrigen Vertreter dieser Gruppe – lag allerdings nur knapp hinter den anderen. Betrachte man die möglichen Nebenwirkungen der verschiedenen NSAR, könnte kein bestimmtes für alle Patienten die beste Wahl sein, so die Forscher. Niedrig dosierte ASS habe fast ebenso gute Resultate erzielt, mit deutlich weniger zusätzlichen Risiken. Man müsse daher den Nutzen gegenüber den Risiken für jeden Patienten individuell abwägen, raten die Wissenschaftler.
Darmkrebs ist weltweit die dritthäufigste Krebsart. Die meisten dieser Tumore entstehen durch eine fortgeschrittene Neubildung von Zellen im Darm, die auch fortgeschrittenes Adenom oder adenomatöser Polyp genannt wird. „Man geht davon aus, dass ungefähr 85 Prozent aller bösartiger Darmtumore auf unbehandelte adenomatöse Polypen zurückgehen“, sagt der Senior-Autor der Studie, Dr. M. Hassen Murad von der Mayo Clinic in Rochester, USA. Die Prävention dieser Polypen sei die beste Voraussetzung, um vor der Entstehung von Darmkrebs zu schützen, so die Forscher. Die Ergebnisse ihrer Studie wurden in der Fachzeitschrift The BMJ veröffentlicht.
HH