Ernährung: 5 Tipps halten Migräne in Schach

03.11.2016

Wie häufig Migräne-Attacken auftreten, hängt damit zusammen, was der Mensch isst. Das sagt Vincent Martin, Kopfschmerz-Experte und Professor an der University of Cincinnati, USA. Zusammen mit Kollegen hat er in einer Übersichtsarbeit über 180 Studien zu diesem Thema analysiert. Hier die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit, die im Fachblatt Headache: The Journal of Head and Face Pain veröffentlicht wurde.
Das Koffein im Kaffee gibt Schwung. Menschen mit Migräne genießen ihn jedoch besser in Maßen. image.originalResource.properties.copyright
  • Morgen-Kaffee: Wer morgens gern und regelmäßig Kaffee trinkt, sollte ihn NICHT weglassen. „Der Entzug von Koffein ist einer der wichtigsten Auslöser von Kopfschmerzen“, sagt Martin. Allerdings stelle auch zu viel Kaffee ein Risiko dar. Für Menschen mit Migräne liege das tägliche Maximum vermutlich bei nicht mehr als 400 Milligramm Koffein. Das entspricht etwa drei bis vier Tassen Kaffee.
  • Nahrungsmittel-Zusätze: Auf Natriumglutamat verzichtet man dagegen lieber, denn der Geschmacksverstärker gilt ebenfalls als Migräne-Auslöser. Er wird vielen verarbeiteten Nahrungsmitteln und Fertiggerichten zugesetzt, z.B. Suppen, Snacks, Salat-Dressings, Ketchup oder chinesischem Essen. Besonders stark wirke die Substanz, wenn sie Flüssigkeiten wie Suppen zugesetzt sei, so Martin. Auch ein anderer Nahrungsmittelzusatz, das Nitrit, das bei der Herstellung Fleischprodukten wie Wurst oder Schinken eingesetzt wird, könnte laut Martin mit dem Auftreten von Migräne zusammenzuhängen.
  • Alkohol: Alkohol sei einer der häufigsten genannten Migräne-Auslöser, so Martin. Insbesondere scheint dies für Wodka und Rotwein zu gelten. Besonders Weine mit einem hohen Histamin-Gehalt seien problematisch und sollten lieber gemieden werden.
  • Gluten: Eine glutenfreie Ernährung sei indes nur sinnvoll, wenn die Kopfschmerzen durch Gluten-Unverträglichkeit, medizinisch Zöliakie verursacht werde.
  • Spezielle Ernährung: Sowohl eine Ernährung mit wenig Fett (Low Fat), als auch mit wenig Kohlenhydraten (Low Carb) kann der Studienlage zufolge Migräne-Patienten helfen, die Häufigkeit der Kopfschmerz-Attacken zu verringern. Werde der Verzehr von Kohlenhydraten extrem eingeschränkt, wie bei einer ketogenen Diät, sollte dies nur mit ärztlicher Begleitung erfolgen, so die Forscher. Für Menschen mit besonders häufigen Migräne-Anfällen sei eine Ernährung am geeignetsten, die mehr Omega-3-Fette beinhalte und den Anteil von Omega-6-Fetten verringere. So könnten mehrfach ungesättigte Pflanzenfette aus Mais, Sonnenblumen, Färberdistel oder Raps beispielsweise durch Leinsamenöl ersetzt werden, so Martin. Leinsamen, Lachs, Heilbutt, Kabeljau und Jakobsmuscheln könnten Bestandteil dieser Ernährung sein, Erdnüsse und Cashewnüsse würden dagegen nicht dazugehören.

HH