Natascha Schleif
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09.04.2025 08:03 Uhr
Kopfschmerzen können viele Ursachen haben: Während Spannungskopfschmerzen meist keiner Behandlung bedürfen und durch Stress, Verspannungen oder Flüssigkeitsmangel entstehen, handelt es sich bei Migräneum eine neurologische Erkrankung, die mit starken, oft einseitigen Kopfschmerzen, Übelkeit sowie Licht- und Geräuschempfindlichkeit einhergeht.
Symptome von Kopfschmerzen
Kopfschmerzen äußern sich meist als dumpfer, drückender Schmerz, der beidseitig auftritt. Spannungskopfschmerzen sind die häufigste Form und entstehen oft durch Stress, Verspannungen oder Flüssigkeitsmangel. Sie sind in der Regel nicht von Übelkeit oder neurologischen Symptomen begleitet und lassen meist mit Bewegung oder Entspannung nach.
Von chronischen Kopfschmerzen spricht man, wenn sie an mehr als 15 Tagen im Monat oder an mehr als 180 Tagen im Jahr auftreten. Kopfschmerzen sind sehr häufig – 20 Prozent der Deutschen leiden unter chronischen Spannungskopfschmerzen, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.
Verlauf von Kopfschmerzen
Kopfschmerzen treten meist situationsbedingt auf und verschwinden oft nach kurzer Zeit oder durch einfache Maßnahmen wie Flüssigkeitszufuhr, Bewegung an der frischen Luft, Entspannung oder Schmerzmittel.
Eine der häufigsten Kopfschmerzarten ist der Spannungskopfschmerz. Meist beginnt er im Nacken, dehnt sich über den gesamten Kopf aus und zieht bis zur Stirnregion. Nicht selten ist er von einer Verspannung der Nackenmuskulatur begleitet. In seltenen Fällen tritt zusätzlich Übelkeit auf. Auslösend wirkt oft Stress oder eine langdauernde Tätigkeit, die zu Verspannungen der Nackenmuskulatur führt.
Ursachen von Kopfschmerzen
Kopfschmerzen entstehen oft durch alltägliche Faktoren wie Stress, Verspannungen, Flüssigkeitsmangel oder Wetterumschwünge. Sie sind meist nicht auf eine tiefere neurologische Ursache zurückzuführen und lassen sich oft durch einfache Maßnahmen vermeiden oder lindern.
Plötzliche, ungewohnte und starke Kopfschmerzen können ein Warnsignal sein – besonders, wenn keine Migräne bekannt ist. Sie können auf eine ernsthafte Ursache wie eine Hirnblutung oder eine andere neurologische Erkrankung hindeuten.
Bei Kopfschmerzen sollten Sie ärztlichen Rat suchen, wenn …
- plötzlich stärkste, ungewohnte Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz“) auftreten. Dies kann ein Hinweis auf ein Hirnblutung (Aneurysma) sein.
- Kopfschmerzen mit neurologischen Symptomen wie Sehstörungen, Lähmungen, Sprachproblemen oder Bewusstseinsstörungen einhergehen.
- die Kopfschmerzen nach einer Kopfverletzung auftreten oder zunehmen. Dann sind sie ein mögliches Anzeichen für eine Gehirnerschütterung oder Blutung.
- Fieber, Nackensteifigkeit und Übelkeit gleichzeitig auftreten, kann dies ein Hinweis auf eine Hirnhautentzündung (Meningitis) sein.
- Kopfschmerzen immer wieder ohne erkennbare Ursache auftreten oder sich verschlimmern. Chronische oder unerklärliche Kopfschmerzen sollten ärztlich abgeklärt werden.
Diagnose
Die Diagnose von Kopfschmerzen und Migräne basiert im ersten Schritt auf einer detaillierten Befragung, körperlichen Untersuchungen und – falls nötig – im zweiten Schritt auf weiterführender Diagnostik. Ziel ist es, Migräne von anderen Kopfschmerzarten abzugrenzen und gefährliche Ursachen auszuschließen.
Erste Diagnoseschritte:
- Befragung zu den Symptomen
- Unterscheidung der Kopfschmerzart – Spannungskopfschmerz, Migräne oder andere Formen
- Lebensstil und Trigger – Ernährung, Schlaf, Stress, Hormonveränderungen oder Medikamente als mögliche Auslöser
- Körperliche Untersuchung – Prüfung von Reflexen, Augenbewegungen, Nackensteifigkeit oder anderen Auffälligkeiten
Weiterführende Diagnoseschritte:
- MRT oder CT des Kopfes zum Ausschluss von Hirnblutungen, Tumoren oder anderen strukturellen Erkrankungen.
- EEG (Elektroenzephalografie), falls ein Zusammenhang mit epileptischen Anfällen vermutet wird.
- Liquorpunktion (Nervenwasser-Untersuchung), falls eine Hirnhautentzündung oder andere neurologische Erkrankungen ausgeschlossen werden müssen.
Therapie: So lassen sich Kopfschmerzen behandeln
Spannungskopfschmerzen lassen sich meist durch einfache Maßnahmen wie Ruhe, ausreichend Flüssigkeit, Bewegung an der frischen Luft oder Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen, Paracetamol oder Acetylsalicylsäure (ASS) lindern. Kombinationspräparate mit Koffein wirken gegen Kopfschmerzen sogar noch besser, haben jedoch auch mehr Nebenwirkungen. Daher sollten sie besser erst zum Einsatz kommen, wenn andere Mittel nicht geholfen haben.
Wichtig dabei ist außerdem: Rezeptfreie Schmerzmittel sollten nicht an mehr als zehn Tagen pro Monat eingenommen werden. Werden die Präparate häufiger eingenommen, besteht das Risiko eines sogenannten Kopfschmerzes durch Medikamentenübergebrauch: In diesem Fall klingen die Schmerzen nach der Einnahme nicht ab, und es kommt sogar zu noch häufigeren Schmerzattacken. Normalerweise sollten Kopfschmerzen aber ohnehin nicht an mehr als zehn Tagen pro Monat auftreten. Ist das doch der Fall oder tritt der Kopfschmerz ganz plötzlich von einer Sekunde auf die andere auf oder nimmt die Anzahl oder Intensität so zu, dass man dadurch stark im Alltag beeinträchtigt ist, sollte man einen Arzt aufsuchen.
Wie lassen sich Kopfschmerzen vorbeugen?
Zur Vorbeugung von Kopfschmerzen werden folgende Maßnahmen empfohlen:
- Regelmäßiges Ausdauer- und/oder Krafttraining
- Physiotherapie
- Entspannungsverfahren, Biofeedbacktherapie, Achtsamkeitstraining und kognitive Verhaltenstherapie zur Stressbewältigungstraining
- zur medikamentösen Prophylaxe chronischer Kopfschmerzen vom Spannungstyp ist Amitriptylin das Mittel der ersten Wahl. Dabei handelt es sich um ein Antidepressivum, das vom Arzt verschrieben werden muss.
Was die Apotheke rät
- Schmerzmittel sollten nicht öfter als an 10 Tagen pro Monat eingenommen werden, um Medikamenten-Übergebrauchskopfschmerzen zu vermeiden.
- Bei der Einnahme von Schmerzmitteln sollte die Tageshöchstdosis nicht überschritten werden. Sprechen Sie mit Ihrem Apotheker bzw. Ihrer Apothekerin, wenn Sie unsicher sind.
- Generell sollten Schmerzmittel mit Bedacht eingenommen werden: Auch rezeptfreie Präparate können Nebenwirkungen haben, zum Beispiel Magenschmerzen.
- Pfefferminzöl auf Stirn und Schläfen kann bei leichten Kopfschmerzen helfen.
Kopfschmerzen kurz zusammengefasst
- Üblicher Spannungskopfschmerz ist meist nicht behandlungsbedürftig und verschwindet durch einfach Maßnahmen.
- Migräne hingegen ist eine neurologische Erkrankung mit starken Kopfschmerzen und häufig anderen Begleiterscheinungen. Zur Behandlung von Migräne stehen diverse Möglichkeiten zur Verfügung.
- Bei sehr starken oder häufigen Kopfschmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Quellen
Zuletzt aktualisiert: 08.04.2025
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