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Erkältung: Apotheken beraten und erkennen Warnsignale

BAK/RF  |  14.01.2025

In der derzeitigen Erkältungssaison führt der erste Weg oft in die Apotheke. Sie berät zur Behandlung und bietet gut verträgliche rezeptfreie Arzneimittel an. In manchen Fällen verweist sie die Patienten aber auch an einen Arzt.

Apothekerin berät Kundin.
In der derzeitigen Erkältungssaison führt der erste Weg oft in die Apotheke.
© zamrznutitonovi/iStockphoto

Hustensaft, Schmerztabletten, Gurgellösung: Solche rezeptfreien Medikamente kommen bei einer Erkältung oft zum Einsatz. Meist verträgt man sie problemlos, und die Erkältung klingt schnell wieder ab. Sollten Patienten die Mittel jedoch häufiger nutzen, gilt es aufmerksam zu sein.

„Die wiederholte Einnahme von nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln könne auf eine noch unerkannte, ernsthafte Erkrankung hinweisen. Deshalb ist die persönliche und individuelle Beratung in der Apotheke vor Ort unverzichtbar“, sagt Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Bundesapothekerkammer. Denn es gebe sogenannte „red flags“, also klare Warnsignale für die Grenzen der Selbstmedikation. Dazu würden die Apothekerinnen und Apotheker sowohl im Pharmaziestudium als auch bei Fortbildungen informiert. „Wir sind Heilberufler und arbeiten direkt mit unseren Patientinnen und Patienten. Bei einigen Warnsignalen müssen wir sie dafür sensibilisieren, ärztlichen Rat einzuholen“, erklärt der Apotheker.

Wann der Gang zum Arzt sinnvoll ist

Hoffmann verweist diesbezüglich auf die mehr als 3 Millionen Patientenkontakte, die die rund 17.000 Apotheken in Deutschland jeden Tag haben: „Oft sehen wir in den Apotheken die Patientinnen und Patienten mit ihren Beschwerden noch vor dem Hausarzt oder der Hausärztin. Die Selbstmedikation mit rezeptfreien Medikamenten ist kurzfristig häufig sinnvoll. Aber wenn jemand immer wieder ähnliche rezeptfreie Arzneimittel nachfragt oder große Mengen verlangt, werden die Apothekenteams hellhörig.“ Im Zweifel empfehlen die sie den Menschen dann auch eine ärztliche Abklärung der Symptome, so Hoffmann. 

Zwei Beispiele: Während einer Erkältung ist Husten in der Regel harmlos. Aber wenn jemand immer wieder rezeptfreie Hustenmittel verlangt, kann das auf schwerwiegende Erkrankungen wie eine Linksherzinsuffizienz, eine Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung oder Tuberkulose hindeuten. Rezeptfreie Schmerzmedikamente können bei lang andauernder Einnahme als Nebenwirkung unter anderem selbst Kopfschmerzen verursachen. Dadurch kann ein Teufelskreis entstehen.

Apotheken stärker in Vorsorge einbinden

Mit Blick auf diese wichtige heilberufliche Bedeutung der Apotheken für die Bevölkerung fordert der BAK-Präsident: „Setzt man die pharmazeutischen Kompetenzen der Apothekerinnen und Apotheker richtig ein, können schwere Krankheiten früh vermieden und somit Menschenleben gerettet werden.“ Gerade im Bereich der Vorsorge von Erkrankungen empfiehlt Hoffmann der nächsten Bundesregierung, die Apotheken direkt in ihre Planungen einzubeziehen.

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