Jeder sechste Krebs vermeidbar
09.05.2012
Im Vordergrund stehen vier Krankheitserreger: der humane Papillomvirus (HPV), das Bakterium Helicobacter pylori sowie die Hepatitis B und C-Viren. Krebsarten, die mit diesen in Zusammenhang stehen, könnten oft vermieden werden, indem man die bestehenden Präventiv-Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen konsequent durchführe, raten die Wissenschaftler. Dazu gehören Impfungen, eine sichere Injektions-Praxis beim Verabreichen von Spritzen und antimikrobielle Behandlungen, sagen die Autoren Catherine de Martel und Martyn Plummer. Dies gelte vor allem für Entwicklungsländer, bei denen Infektionen dreimal häufiger zu Krebs führten als in Industrienationen.
Allein die vier genannten Erreger seien für schätzungsweise 1,9 Millionen Krebsfälle weltweit verantwortlich, darunter Magen-, Leber- und Gebärmutterhalskrebs. Letzterer mache bei Frauen ungefähr die Hälfte der durch Infektionen verursachten Krebsfälle aus. Bei Männern stehen mit 80 Prozent Leber- und Magenkrebs an vorderster Stelle. Die Forscher hatten Daten zu 27 Krebsarten in 184 Ländern miteinander verglichen. Die Ergebnisse veröffentlichte die Fachzeitschrift The Lancet Oncology im Internet.
hh