Ungesunde Ernährung kostet jährlich 16,8 Milliarden Euro

28.09.2015

Zu viel Zucker, Salz und Fette – die gesundheitlichen Folgen von ungesunder Ernährung kosten den Staat allein im Gesundheitssystem jährlich mehr als 16,8 Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie des Biotechnologieunternehmens BRAIN BRAIN AG und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU).
Wer sich ungesund ernährt, schadet seinem Körper - das kostet den Staat Milliarden. image.originalResource.properties.copyright

Für ihre Arbeit haben die Forscher errechnet, wie hoch die anteiligen Krankheitskosten sind, die aufgrund eines unausgewogenen Verzehrs von Zucker, Salz und gesättigten Fetten entstehen. Dabei handelt es sich um die drei Stoffgruppen, deren Konsum in Deutschland oft deutlich über den offiziellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt. Die größten Kosten entstanden durch Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Karies, Stoffwechselstörungen wie Diabetes und Übergewicht sowie diversen Krebserkrankungen. Die Fehlernährung belastet das Gesundheitssystem mit insgesamt 16,8 Milliarden Euro, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „PLOS One“. Für die Studie wurden dabei nur die direkten Behandlungskosten berücksichtigt. Indirekte Kosten durch Arbeitsausfall, Kurbehandlungen und Invalidität kommen sogar noch hinzu. „Ein deutliches Einsparpotential liegt auch in den bisher weniger beachteten Folgeerkrankungen und Folgekosten von Übergewicht und Diabetes", sagt Studienautor Dr. Toni Meier von der MLU. „Diese reichen von der gewichtsbedingten Arthrose bis zu Schlafstörungen, Alzheimer und chronischem Nierenversagen."

Vor dem Hintergrund einer zunehmend älter, jedoch nicht gesünder werdenden Bevölkerung und steigenden Gesundheitsausgaben können die Ergebnisse als Richtschnur dienen, in welchen Bereichen sich vorbeugende Maßnahmen am meisten lohnen: „Wenn es uns gelänge, etwa ein Drittel der Zucker-, Fett- oder der Salzmenge in den Nahrungsmittelrezepturen mit neuen Naturstoffen zu ersetzen, könnten wir das Gesundheitssystem allein in Deutschland jährlich bereits um fünf bis sechs Milliarden Euro entlasten", resümiert Co-Autor Dr. Martin Langer.

NK