Vitalstoffe für das Herz
14.03.2011
"Rhythmusmineral" Kalium
Als klassischer Herzmineralstoff gilt das Kalium, denn ein optimaler Kaliumspiegel gewährleistet die elektrische Stabilität der Zellen. Das heißt, sowohl zu viel als auch zu wenig Kalium können Herzrhythmusstörungen auslösen. Bei Menschen, deren Herz aus dem Takt geraten ist, verordnet der Arzt unter anderem Kalium. Durch eine ausreichende Kaliumversorgung soll weiteren Störungen des Herzrhythmus vorgebeugt werden. Wer unter einer eingeschränkten Nierenfunktion leidet oder entwässernde Mittel zum Beispiel gegen hohen Blutdruck einnimmt, sollte seinen Kaliumspiegel regelmäßig überprüfen lassen. So lässt sich rechtzeitig ein Zuviel oder Zuwenig an Kalium erkennen.
"Allround-Talent" Magnesium
Kalium wirkt am besten im Zusammenspiel mit Magnesium, denn beide gewährleisten eine reibungslose Übertragung der elektrischen Impulse im Herzen. Darüber hinaus hat aber Magnesium auch allein große Bedeutung für Herz und Kreislauf, denn es senkt den Blutdruck und beeinflusst die Zusammenarbeit von Muskel- und Nervenzellen. Dadurch reguliert es den Herzrhythmus und beugt Verkrampfungen der Muskulatur vor. Diabetiker sollten besonders auf Magnesium achten: Sie leiden häufig unter Magnesiummangel, der den gefürchteten Spätfolgen der Krankheit Vorschub leisten kann. Zudem bessert Magnesium die Insulinwirkung.
"Herzschützer" Vitamin E
Unter den Vitaminen bietet Vitamin E einen vorzüglichen Herzschutz. Vitamin E wirkt antioxidativ, das heißt, es schützt die Zellen vor aggressiven Sauerstoffradikalen. Diese entstehen zum größten Teil im menschlichen Stoffwechsel, können jedoch auch beispielsweise durch Zigarettenrauch oder UV-Strahlung von außen kommen. Darüber hinaus soll Vitamin E auch der Arteriosklerose, einem Wegbereiter von Herzinfarkt und Schlaganfall, vorbeugen.
"Kraftstoff" Coenzym Q10
Noch fast als Geheimtipp im Zusammenhang mit Herz und Kreislauf wird in Deutschland das Coenzym Q10 gehandelt. Wie die Vitamine C und E fängt es freie Radikale ab. Zudem sorgt es in den Kraftwerken der Zellen, den so genannten Mitochondrien, dafür, dass die Energie aus der Nahrung für den Körper genutzt werden kann. In besonders hoher Konzentration findet man es im Herzen, aber auch in Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Muskeln.
Der Körper kann Coenzym Q10 selbst herstellen, ab dem 40. Lebensjahr lässt diese "Heimarbeit" jedoch merklich nach. Auch Herzkranke haben im Vergleich zu gesunden Menschen ein um ein Drittel erniedrigten Coenzym-Q10-Gehalt im Herzen, was zusätzlich den Körper schwächt. Wer gegen einen erhöhten Cholesterinspiegel Arzneimittel aus der Gruppe der so genannten Statine einnimmt, muss ebenfalls mit einem Coenzym-Q10-Mangel rechnen. Denn ähnlich wie sie den Cholesterinaufbau unterbinden, behindern diese Medikamente auch die Neubildung des Coenzyms Q10 im Körper. Da ein erhöhter Q10-Bedarf nur unzureichend über die Ernährung ausgeglichen werden kann, sollten sich die gefährdeten Personengruppen in der Apotheke über eine Nahrungsergänzung beraten lassen.
Apotheker Rüdiger Freund