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Ebola: Krankheitsverlauf könnte vom Erbgut abhängen

30.10.2014

Eine Infektion mit dem Ebola-Virus kann bei verschiedenen Menschen extrem unterschiedlich verlaufen. Während sie für die meisten tödlich endet, erkranken manche nur leicht, andere sogar gar nicht. US-Forscher sind jetzt der Antwort auf die Frage, warum das so ist, vielleicht ein Stück näher gekommen.

Wissenschaftler (rotbrauner Vollbart, braune Haare) im Labor vor Bildschirm
Chris Williams, Wissenschaftler an der University of Washington, bereitet die Versuche im mikrobiologischen Labor vor.
© Brian Donohue

Die Gründe dafür könnten im Erbgut liegen, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Science. Dies lasse ihre Studie mit Mäusen vermuten, die mit einer für Mäuse gefährlichen Form des westafrikanischen Ebola-Virus infiziert worden waren, so die Forscher. Wurden durch die Infektion Gene aktiviert, die Entzündungen der Blutgefäße und den Zelltod begünstigen, verlief die Krankheit schwer oder sogar tödlich. Bei Überlebenden verzeichneten die Forscher hingegen eine größere Aktivität von Genen, die zur Reparatur von Blutgefäßen und der Produktion von weißen Blutkörperchen beitragen. Die Forscher schließen daraus, dass Erbgutfaktoren der Infizierten eine entscheidende Rolle für die Schwere der Erkrankung spielen. Zusätzlich könnten spezialisierte Leberzellen wichtig sein, die die Vermehrung der Viren beeinflussen und die Infektion im Körper sowie Probleme mit der Blutgerinnung dämpfen.

Schon in früheren Studien hatte sich angedeutet, dass nicht die Viren selbst mehr oder weniger gefährlich sind. Vielmehr reagiere das Immunsystem infizierter Menschen unterschiedlich auf eine Infektion, was die Schwere der Krankheit beeinflusse, so die Forscher. Die Wissenschaftler hoffen nun, dass es mit Hilfe ihrer speziellen Mäuse schneller möglich sein könnte, Ebola in den Griff zu bekommen. Anders als normale Labormäuse reagierten diese in ähnlicher Weise auf eine Infektion mit dem Ebola-Virus wie Menschen. Damit ließen sich zum Beispiel neue Medikamente oder Impfstoffe besser testen und vielleicht genetische Besonderheiten finden, die zeigen, wer besonders anfällig sei und wer resistent, so die Wissenschaftler.

HH

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