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Ein Medikationsplan macht die Therapie sicherer

18.09.2017

Wer regelmäßig drei oder mehr verordnete Arzneimittel einnimmt, hat seit dem Herbst vergangenen Jahres einen Anspruch auf einen Medikationsplan seines Arztes. Darauf weist der Apothekerverband Rheinland-Pfalz - LAV hin. Das ist besonders sinnvoll für Patienten, denen Medikamente durch verschiedene Ärzte verordnet wurden und die zudem Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, die sie selbst gekauft haben. So lassen sich mögliche Wechsel- und Nebenwirkungen leichter im Vorfeld erkennen.

Ein Medikationsplan hilft, Überblick über die vom Arzt verordneten und zusätzlich selbst gekauften Medikamente zu behalten.
Ein Medikationsplan hilft, Überblick über die vom Arzt verordneten und zusätzlich selbst gekauften Medikamente zu behalten.
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Apotheker ergänzen auf Wunsch des Patienten den erstellten ärztlichen Medikationsplan, denn viele Apotheken haben durch ihr Patientenmanagement über Kundenkarten einen vollständigeren Überblick über alle eingenommenen Medikamente. Das erklärt Andreas Hott, Vorstand des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz – LAV. Ihm zufolge könnten auch nicht verordnete Arzneimittel Neben- und Wechselwirkungen entfalten: "Sehr oft erlebe ich folgendes Beispiel: Calcium wird als Nahrungsergänzung zur Stärkung der Knochen eingenommen, und die Patientin nimmt aber gleichzeitig ein Schilddrüsenhormon ein. Diese Kombination kann dazu führen, dass das Schilddrüsenmedikament in seiner Wirkung aufgehoben wird." Das Schmerzmittel Acetylsalicylsäure (ASS), das in der Wirkstärke 500 mg als Kopfschmerztablette genommen wird, vertrage sich nicht mit Marcumar oder Heparin, die zur Blutverdünnung gegeben würden. Der Patient könne innerliche Blutungen erleiden, so Hott.

Außerdem könnten Apotheken auch dazu beitragen, dass Patienten ihre nötigen Medikamente regelmäßig anwenden. „Die teuerste Pille hilft dem Patienten nicht, wenn er sie nicht therapiegerecht einnimmt." Apotheker können beispielsweise anhand der Packungsgröße und der verordneten Menge ermitteln, wie lange ein Medikament reichen muss. Hott: „Wenn ein Patient zu früh oder zu spät mit einer Tablettenpackung fertig ist, dann habe ich Anhaltspunkte, dass er die Tabletten zu selten oder zu häufig einnimmt." Apotheker könnten den Patienten auch rechtzeitig erinnern, dass er wegen eines Folgerezeptes zu seinem Arzt muss. Hotts Fazit lautet darum: Die Kompetenz der Apotheker muss besser in den Medikationsplan und ein sinnvolles Medikationsmanagement eingebunden werden.“

LAV/RF

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