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Fruktose lässt das Herz gefährlich wachsen

19.06.2015

Ob in Limonaden, Fertigprodukten oder sogar Fruchtsäften: Fruktose wird heute vielen Produkten künstlich zugesetzt. Allerdings gilt der Fruchtzucker schon längst nicht mehr als gesunde Zucker-Alternative. Forscher haben jetzt entdeckt, wie Fruktose zu Herzvergrößerung und Herzversagen beitragen kann.

Junge Frau im Supermarkt, betrachtet das Etikett von einer Flasche Orangensaft.
Fruchtzucker wird in zahlreichen Nahrungsmitteln zur Süßung eingesetzt. Vor allem Limonade und Fruchtsäfte enthalten viel Fruktose.
© Niki Love - Fotolia

Wissenschaftler der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich haben einen bis dato unbekannten molekularen Mechanismus entdeckt, bei dem Fruktose ein unkontrolliertes Wachstum des Herzmuskels antreibt. Das kann bis hin zu tödlichem Herzversagen führen. Vor allem Menschen mit Bluthochdruck sind davon betroffen. Bei dieser Erkrankung muss das Herz wachsen, um das Blut stärker in den Kreislauf pumpen zu können. Die wachsenden Herzmuskelzellen brauchen jedoch viel Energie, die der Körper aus Zucker gewinnt. Kann er dabei auf Fruktose zurückgreifen, verselbstständigt sich der Prozess. Es wird mehr und mehr Energie produziert, die das Herz immer weiter wachsen lässt, und die Gefahr des Herzversagens steigt.

Normale Mengen von Früchten zu essen, sei allerdings unbedenklich und gesund, betonen die Forscher. „Früchte enthalten neben Fruktose auch zahlreiche wichtige Spurenelemente, Vitamine und Ballaststoffe“, sagt Peter Mirtschink von der ETH. Vermeiden sollte man jedoch stark gezuckerte Limonaden und Fruchtsäfte, die oft nachgesüßt seien. Gleiches gelte für Fertiggerichte und andere Speisen, bei denen häufig große Mengen an Fruktose als Geschmacksträger eingesetzt werden. „Dieses Extra an Fruktose kann bereits dazu beitragen, den von uns beschriebenen Mechanismus in Gang zu setzen, wenn einer der Stressfaktoren wie Herzklappenerkrankungen oder Bluthochdruck vorhanden sind“, betont Mirtschink. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.

HH/ ETH

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