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Gesund genug für späteren Ruhestand?

Dr. Karen  |  08.12.2020

Die steigende Lebenserwartung der Menschen stellt die Rentensysteme vor große Herausforderungen. Eine Gegenmaßnahme wäre die Anpassung des Rentenalters – aber längst nicht alle Senioren sind bei guter Gesundheit und können dies leisten, wie deutsche Forscher herausgefunden haben.

Architekt, um die 60 Jahre, vertieft in Baupläne.
Wie lange jemand gesundheitlich dazu in der Lage ist, zu arbeiten, hängt auch stark vom Job und dem Bildungsstand der Person ab.
© Getty Images/Vetta

Die Erhöhung des Rentenalters wird in Deutschland und Europa immer wieder diskutiert. Aber wie weit lässt sich das überhaupt umsetzen? Diese Frage haben sich die Wissenschaftlerinnen Daniela Weber und Elke Loichinger vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden gestellt. Sie haben die Arbeitsfähigkeit und die körperliche, geistige und allgemeine Gesundheit von Frauen und Männern in Europa zwischen 50 und 59 Jahren bzw. 60 und 69 Jahren näher beleuchtet. Die Studie ist in der Fachzeitschrift „European Journal of Aging“ erschienen.

Bildungsstand spielt eine große Rolle

Die Ergebnisse zeigen, dass insgesamt das Potenzial besteht, das Renteneintrittsalter für Männer und Frauen zwischen 60 und 69 Jahren zu erhöhen. Das war aber zu einem großen Teil vom Bildungsstand abhängig: Beispielsweise können 60-jährige Männer in Schweden mit geringer Bildung damit rechnen, noch 4,2 Jahre bei guter Gesundheit zu arbeiten. Dies erhöht sich auf sechs Jahre, wenn sie eine Hochschulausbildung haben. In Bulgarien können gleichaltrige Männer mit einer Hochschulausbildung damit rechnen, durchschnittlich 5,7 weitere Jahre bei guter körperlicher Gesundheit zu sein. Ihre Kollegen mit niedrigem Bildungsstand können dagegen nur mit 2,7 Jahren guter körperlicher Gesundheit rechnen, in denen sie voraussichtlich auch arbeiten können.

Diese Unterschiede in Bezug auf Gesundheit und die Fähigkeit, über das jetzige Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten, müssten bei einer Anhebung des Rentenalters unbedingt berücksichtigt werden, folgern die Studienautorinnen.

DOI: 10.1007/s10433-020-00592-5

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