Baby & FamilieSeniorenGesundheit

Hirn-Kühlung: Die optimale Temperatur fürs Gähnen

07.05.2014

Wir gähnen, wenn wir müde sind, gestresst oder gelangweilt - und nach neueren Untersuchungen offenbar auch, um unser Gehirn zu kühlen. Wissenschaftler gingen daher nun der Frage nach, ob wir im klirrend kalten Winter genauso häufig gähnen, wie im milden Frühling oder in der brütenden Hitze des Hochsommers.

Student/Schüler, ca. 18 Jahre, zwischen bunten Bücherstapeln am Schreibtisch, rechter Arm am Kopf, herzhaft gähnend
Hier braucht das Hirn dringend Kühlung ...
© Sabphoto - Fotolia

Ihrer Theorie zufolge findet Gähnen, zumindest zur Hirn-Kühlung, nur unter optimalen Temperaturbedingungen statt – in einem sogenannten Wärmefenster. Um diese Theorie zu testen, hatten Jorg Massen und Kim Dusch von der Universität Wien untersucht, wie ansteckend das Gähnen auf Fußgänger in Wien wirkte – und zwar sowohl im Sommer als auch im Winter. Hierzu hatten sie Passanten gebeten, eine Bilderserie von gähnenden Menschen zu betrachten und über ihr eigenes Gähnverhalten zu berichten. Es zeigte sich, dass die Wiener im Sommer mehr gähnten als im Winter. Zu genau umgekehrten Ergebnissen war eine frühere, identischen Studie gekommen, die im trockenen Klima von Arizona, USA, durchgeführt worden war. Die Befragten in Arizona gähnten im Winter mehr als im Sommer.

Bei genauerer Betrachtung zeigte sich, dass für die Ergebnisse weder die Jahreszeit selbst noch die Anzahl der Tageslicht-Stunden eine Rolle spielt, die Umgebungstemperaturen dagegen schon, wie das Wissenschaftsteam in der Fachzeitschrift Physiology & Behaviour berichtet. Die optimalen Temperaturen für das „ansteckende“ Gähnen liegen demzufolge um die 20 Grad Celsius. Sowohl unter der heißen Sommersonne Arizonas mit Temperauren um 37 Grad Celsius als auch im eisig-winterlichen Wien gähnten Passanten weniger häufig mit. „Gähnen als Thermoregulation für das Gehirn kann nicht funktionieren, wenn die Temperatur von Umgebung und Körper gleich hoch sind“, interpretiert Studienautor Massen die Ergebnisse aus den USA. Aber auch die Wiener Ergebnisse sind den Forschern zufolge logisch. Nimmt man an, dass kalte Lufttemperaturen zu niedrigeren Gehirntemperaturen führen, ist eine Extra-Kühlung bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nicht notwendig, wenn nicht gar gefährlich.

HH

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Anzeige
Anzeige

Hautprobleme sind normal! Welches hast du?

Erfahre mehr über typische Hautprobleme und finde heraus, wie du dich gut mit deiner Haut verstehst.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Hund mit einer Zecke auf der Schnauze.
Podcast: gecheckt!

Podcast: Zeckenalarm bei Hunden

Zecken können gefährliche Krankheitserreger übertragen, und zwar nicht nur auf uns Menschen. Auch…

Apotheken Magazin

Alle 14 Tage neu in Ihrer Apotheke: Das Apotheken Magazin ist eine kostenlose Zeitschrift für Apothekenkunden, die fundiert und leicht verständlich alle Fragen rund um die Gesundheit beantwortet.

Telepharmazie

Sie suchen eine Apotheke mit Telepharmazieangebot?

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben
Notdienst finden