Gesundheit

Mit Magnetfeldern und Strom gegen Depression und Schizophrenie

05.04.2017

Bei manchen Menschen mit Depression oder Schizophrenie helfen weder Medikamente noch Psychotherapien in ausreichendem Umfang. Ihnen könnte eine zusätzliche Behandlung mit elektrischem Strom oder Magnetfeldern Linderung bringen, sagen Psychiater.

Bei manchen Patienten mit psychischen Erkrankungen wirken Therapie und Medikamente nicht so gut wie erhofft.
Bei manchen Patienten mit psychischen Erkrankungen wirken Therapie und Medikamente nicht so gut wie erhofft.
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Sowohl bei Depressionen als auch bei Schizophrenie ist die Aktivität der Nervenzellen in bestimmten Hirnarealen gestört, erklärt Professor Dr. med. Andreas J. Fallgatter von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Tübingen. „Mithilfe eines schwachen elektrischen Stroms oder von Magnetfeldern versuchen wir, die Aktivität der betroffenen Hirnregionen entweder zu stimulieren oder zu hemmen“. Dazu können Ärzte auf verschiedene moderne Methoden, wie die Magnetstimulation und die Gleichstromstimulation in Ergänzung zur klassischen Elektrokonvulsionsbehandlung zurückgreifen. Anders als bei der Tiefen Hirnstimulation, bei der Chirurgen die Elektroden mit einer Operation dauerhaft ins Gehirn einsetzen, sind diese Techniken nicht invasiv: Die Elektroden haften nur für die Dauer der Therapiesitzung auf der Kopfhaut.

Noch gehört die nicht-invasive Hirnstimulation in Deutschland nicht zur Standardtherapie bei psychiatrischen Erkrankungen. Die Studienlage sei noch nicht für alle Verfahren und bei allen genannten Erkrankungen ausreichend, um die langfristige Wirksamkeit dieser Methode zu bestätigen, sagte Fallgatter. „Dennoch wird beispielsweise die Magnetstimulation in vielen Kliniken schon zur Behandlung von Depressionen und Schizophrenien, bei denen schon eine überzeugende Datenlage besteht, eingesetzt.“ Bei dieser Methode werden die Gehirnzellen über ein rasch wechselndes Magnetfeld erregt oder gehemmt. Die antidepressive Wirkung der Magnetstimulation im linken Stirnlappenbereich wurde in mehreren Studien an über 3000 Patienten bestätigt, so der Experte.

DGKN/RF

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