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Eisenmangel senkt die Wirksamkeit von Impfungen

05.08.2020

Eisenmangel gilt als die häufigste Mangelerscheinung weltweit. Fehlt es dem Körper an dem Spurenelement, führt das oft zu Müdigkeit, Kopfschmerzen, Blässe und einer erhöhten Anfälligkeit für Infekte. Eine neue Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) zeigt nun, dass Eisenmangel auch die Wirksamkeit von Impfungen schmälert.

Impfungen wirken nicht richtig, wenn es dem Körper an Eisen fehlt.
Anders als in Entwicklungsländern kommen Babys in Deutschland mit einem ausreichenden Vorrat an Eisen zur Welt.
© iStock.com/LightFieldStudios

Rund 40 Prozent aller Kinder leiden weltweit unter Blutarmut, die durch Eisenmangel verursacht wird. Wie problematisch das ist, zeigen zwei klinische Studien mit Kindern in Kenia: Offenbar wirken wichtige Impfungen nicht richtig, wenn es dem Körper an Eisen fehlt.

In der ersten Studie haben die Forscher den Eisenstatus sowie Antikörper in Blutproben von 303 Kindern während den ersten 18 Lebensmonaten bestimmt. Dabei zeigte sich: Das Risiko, dass im Alter von 18 Monaten trotz mehrmaliger Impfungen keine schützenden Antikörper gegen Pneumokokken und andere Erreger im Blut zu finden sind, ist bei Kindern mit Blutarmut mehr als doppelt so hoch wie bei Kindern mit ausreichend hohen Eisenwerten.

Eisenmangel betrifft in Entwicklungsländern fast jedes Kind

Die Studie zeigt auch, wie relevant die Ergebnisse gerade für Entwicklungsländer sind: Im Alter von 10 Wochen hatten bereits mehr als die Hälfte der untersuchten kenianischen Kinder eine durch Eisenmangel verursachte Blutarmut. Mit 24 Wochen waren bereits mehr als 90 Prozent betroffen.

In einer zweiten Studie haben die Wissenschaftler 127 Kleinkindern, die etwa ein halbes Jahr alt waren, vier Monate lang täglich ein Pulver mit Mikronährstoffen verabreicht. Bei 85 dieser Kinder enthielt das Pulver auch Eisen, bei den 42 anderen Kindern nicht. Als die Kinder im Alter von neun Monaten – wie vom kenianischen Impfplan vorgesehen – gegen Masern geimpft wurden, entwickelten die Kinder aus der Eisen-Gruppe eine in zweifacher Hinsicht stärkere Immunantwort: Sie hatten im Alter von 12 Monaten nicht nur mehr Masern-Antikörper im Blut, sondern ihre Antikörper erkannten die Erreger auch besser.

Die Forscher sind der Überzeugung, dass sich viele Todesfälle durch Infektionskrankheiten bei Kindern vermeiden lassen könnten, wenn es gelänge, die Blutarmut mit zusätzlichem Eisen in der Ernährung abzuwenden.

NK

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