Baby & FamilieSenioren

Vergiftungsgefahr: Holzkohlegrills nur Draußen verwenden

16.06.2017

Beim Verbrennen und Verglühen von Holzkohle entsteht Kohlenmonoxid, das zu einer tödlich verlaufenden Vergiftung führen kann - zumindest, wenn der Grill in Innenräumen verwendet wird. „In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Vergiftungen durch Kohlenmonoxid beim Grillen“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Das Gas ist geruchlos, werde deshalb nicht bemerkt und könne leicht unterschätzt werden.

Holzkohlegrills dürfen in Innenräumen nicht verwendet werden.
Holzkohlegrills dürfen nur im Freien verwendet werden, da ansonsten lebensgefährliche Vergiftungen drohen.
© nd3000 - Fotolia.com

Wenn der Holzkohlegrill etwa einer Garage verwendet wird, steigt wegen der mangelnden Luftzirkulation die Kohlenmonoxidkonzentration in der Innenraumluft stark an. Diese Gefahr besteht übrigens auch bei geöffnetem Garagentor. Das Gas ist sowohl farb-, geruch- als auch geschmacklos und verbreitet sich rasch in der Luft. So wird es unbemerkt eingeatmet. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) führte im Jahr 2013 Versuche zur Ermittlung von Kohlenmonoxid-Konzentrationen beim Grillen in Innenräumen durch. Dabei entstand in einer mit einer Garage oder einem Wohnzimmer vergleichbaren großen Schwadenkammer bereits nach zwei Stunden Verbrennung von 800 Gramm Holzkohle eine Gas-Konzentration von 3000 ppm (parts per million), die beim Menschen bereits nach wenigen Minuten Einatmung zur Bewusstlosigkeit führe.

Das Gas verhindert im Körper die Bindung von Sauerstoff an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Dadurch kann das Blut den lebenswichtigen Sauerstoff nicht mehr transportieren. Die Folge ist eine Sauerstoff-Unterversorgung des Gewebes, die in leichten Vergiftungsfällen zu Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen, Sehstörungen, Erbrechen, Müdigkeit, Muskelschwäche und beschleunigtem Herzschlag führt. Besonders nach vorherigem Konsum von Alkohol kann die Situation falsch eingeordnet werden. Bei mittelschweren und schweren Vergiftungen kommen Kurzatmigkeit und Bewusstlosigkeit mit Abflachung der Atmung hinzu, es besteht Lebensgefahr. Betroffene können eine kirschrote und daher gesund wirkende Hautfarbe aufweisen. Folge längerer Atemstörungen sind vorübergehende oder bleibende Hirnschäden.

BfR/NK

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Anzeige
Anzeige

Hautprobleme sind normal! Welches hast du?

Erfahre mehr über typische Hautprobleme und finde heraus, wie du dich gut mit deiner Haut verstehst.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Hund mit einer Zecke auf der Schnauze.
Podcast: gecheckt!

Podcast: Zeckenalarm bei Hunden

Zecken können gefährliche Krankheitserreger übertragen, und zwar nicht nur auf uns Menschen. Auch…

Apotheken Magazin

Alle 14 Tage neu in Ihrer Apotheke: Das Apotheken Magazin ist eine kostenlose Zeitschrift für Apothekenkunden, die fundiert und leicht verständlich alle Fragen rund um die Gesundheit beantwortet.

Telepharmazie

Sie suchen eine Apotheke mit Telepharmazieangebot?

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben
Notdienst finden