Gesellschaft

Corona-Pandemie verursacht Tonnen von Müll

Lena Höppner  |  08.02.2022

Die internationale Covid-19-Pandemie führt zu einem drastischen Anstieg des Mülls im Gesundheitswesen. Dies berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem jüngst veröffentlichten Bericht und warnt vor den Folgen.

Strand mit Müll, unter anderem Schutzmasken.
Die Corona-Pandemie hat auch große Auswirkungen auf die Umwelt. Schutzausrüstung, Masken, Schnelltests und Impfstoffe verursachen erhebliche Mengen an Müll.
© RECSTOCKFOOTAGE/iStockphoto

Durch die Corona-Pandemie hat die Menge an Müll im Gesundheitswesen deutlich zugenommen, so die WHO. Die spezielle Ausrüstung verursacht mehrere zehntausend Tonnen an Müll, der gesondert entsorgt werden muss. 140 Millionen verwendete Schnelltest produzieren mehrere Tausend Tonnen an Plastikmüll sowie mehrere hunderttausend Liter an Chemikalienabfall. Hinzu kommen acht Milliarden Impfdosen mit Sammelbehältern, Kanülen und Spritzen, die entsorgt werden müssen.

Vor allem in Regionen mit einer schlechten Abfallwirtschaft leiden die Menschen unter den Folgen durch verschmutze Luft und schlechter Wasserqualität. Bei Personen, die im Gesundheitswesen tätig sind, steigt die Gefahr einer Verletzung durch eine unsachgemäß entsorgte Kanüle oder eines Kontaktes mit pathogenen Keimen. Bereits vor der Pandemie hatten drei von zehn Mitarbeitern nicht die Möglichkeit, solchen Müll sachgerecht zu entsorgen – in weniger entwickelten Ländern sind es sogar 60 Prozent.  

Gesundheitssysteme müssen nachhaltiger werden

Viele Länder haben sich im Rahmen der letzten UN-Klimakonferenz dafür ausgesprochen, die Gesundheitssysteme nachhaltiger zu gestalten. „Drastische Veränderungen auf allen Ebenen sind dafür nötig, vom globalen Boden bis zum Krankenhausboden. Ein korrektes Abfallmanagement ist eine Grundvoraussetzung“, so Dr. Maria Neira, Leitung für Umwelt, Klimawandel und Gesundheit bei der WHO.

Vorschläge sind unter anderem ökologisch nachhaltige Verpackungen und klimaneutrale Vertriebswege. Schutzkleidung könnte abbaubar oder in einer Qualität entwickelt werden, in der man sie wiederverwenden kann. Es sollte in eine Abfallwirtschaft investiert werden, die den Müll nicht verbrennt. „Die sichere und rationale Verwendung von Schutzausrüstung wird die Umwelt nicht nur durch weniger Müll entlasten, sondern auch Geld sparen, mögliche Versorgungsengpässe verhindern und eine Infektion durch eine generelle Verhaltensänderung vermeiden“, sagt Dr. Anne Woolridge, Vorsitzende der Gruppe für Entsorgung im Gesundheitswesen der Internationalen Abfall Gesellschaft.

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