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02.12.2021
Die Nachfrage nach Coronavirus-Impfungen wächst derzeit von Woche zu Woche. Die Arztpraxen und Impfzentren kommen kaum hinterher, teilweise sind Termine über Wochen hinweg ausgebucht. Die Ampel-Koalition will Abhilfe schaffen, in dem neben Ärzten nun weitere Berufsgruppen gegen Covid-19 impfen dürfen. SPD, Grüne und FDP wollen dafür einen entsprechenden Gesetzesantrag in den Bundestag einbringen, berichtet die Pharmazeutische Zeitung. In den vergangenen Wochen sind immer mehr Stimmen aus Politik aber auch aus der Wissenschaft laut geworden, die genau dies gefordert hatten (aponet.de berichtete>.
Konkret soll im Infektionsschutzgesetz ein Paragraf eingeführt werden, der es dann auch Apothekern, Zahnärzten und Tierärzten erlaubt, Schutzimpfungen gegen das CoronavirusSARS-CoV-2 durchzuführen. Allerdings dürfen Apotheker laut Entwurf damit nur Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, gegen Covid-19 impfen. Zudem müssen sie vorab ärztlich geschult werden. Der Gesetzentwurf stellt zudem klar, dass alle Apotheker, die bereits im Rahmen von Modellprojekten zur Grippe-Impfung das Impfen erlernt haben, diese Kenntnisse und Fertigkeiten auch bei der Covid-19-Schutzimpfung anwenden dürfen.
Einige Apotheker können bereits impfen
Diese Regelung soll laut Gesetzentwurf zum 1. Januar 2022 in Kraft treten. Zudem wird sie auf ein Jahr befristet und soll damit zum 31. Dezember 2022 wieder aufgehoben werden. Damit sollen Apotheker lediglich im kommenden Jahr gegen Covid-19 impfen dürfen, so zumindest der aktuelle Plan der Ampel-Parteien.
Stand heute können bereits rund 2600 Pharmazeuten in rund 1.000 Apotheken impfen. Diese könnten, sobald der Bundestag und Bundesrat für diese geplante Gesetzesänderung grünes Licht gibt, also direkt gegen Covid-19 losimpfen. Weitere Apotheker sollen schnell geschult werden, die Apothekerkammern sollen sich für entsprechende Fortbildungen bereit machen und niederschwellige Schulungen anbieten, forderte heute auch Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V.
Nicht jede Apotheke könne jedoch aus Kapazitätsgründen Covid-19-Impfungen anbieten. Overwiening hält es für realistisch, dass sich genauso viele Apotheken beteiligen wie bei den Schnelltests, vielleicht sogar mehr. Es gehe auch nicht darum, genauso viele Impfungen wie die Arztpraxen zu schaffen, sondern ein zusätzliches, niederschwelliges Angebot zu machen – in der derzeitigen Lage zähle jede einzelne weitere Impfung.