Depression: Zahl der Betroffenen auf neuem Höchststand
NAS
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11.10.2024
Rund 9,5 Millionen Menschen in Deutschland waren 2022 von Depressionen betroffen. Die Zahl der diagnostizierten Erkrankungen ist in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich gestiegen und hat zuletzt mit 12,5 Prozent einen neuen Höchststand erreicht. Das zeigt der aktuellen „Gesundheitsatlas Deutschland“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).
Während 2017 noch 11,8 Prozent der Deutschen ab zehn Jahren eine ärztlich diagnostizierte Depression hatten, waren es im Jahr 2022 bereits 12,5 Prozent. Insbesondere bei jüngeren (10 bis 24 Jahre) und älteren Menschen (ab 65 Jahre) gab es in den Pandemiejahren einen deutlichen Zuwachs der Betroffenen. „Die Zahlen spiegeln wider, dass junge und ältere Menschen die besonders vulnerablen Gruppen in der Pandemie waren. Einsamkeit ist ein Risikofaktor für das Entstehen einer Depression, und besonders Menschen in hohem Alter waren in Pandemiezeiten häufig allein und isoliert“, sagt Helmut Schröder, Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).
Frauen sind häufiger betroffen
Laut der Analyse des Gesundheitsatlas kommen Depressionen bei Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren noch selten vor. Mit zunehmendem Alter zeigt sich jedoch ein deutlicher Anstieg. In allen Altersgruppen sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Bei den 60- bis 64-Jährigen ist mehr als jede fünfte Frau und fast jeder sechste Mann betroffen. In den Altersklassen zwischen 65 und 74 Jahren ist dann ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Nach diesem „Knick“ steigt die Zahl der Betroffenen wieder deutlich an: Unter den 80- bis 84-jährigen Frauen leiden knapp 28 Prozent an einer Depression. Bei Männern wurde die höchste Zahl der Betroffenen mit 17,6 Prozent in der Altersgruppe ab 90 Jahren gemessen.
Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland und führen zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität. „Oft sind Patientinnen und Patienten nicht mehr in der Lage, ihren alltäglichen Aktivitäten nachzugehen“, so Schröder. „Obwohl das Krankheitsbild immer mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rückt, bleibt das Bild über die Betroffenen oft von Vorurteilen und Stigmata geprägt. Das kann Patientinnen und Patienten stark belasten.“ Der GesundheitsatlasDeutschland solle dazu beitragen, Wissenslücken beim Thema Depressionen zu schließen, ein Bewusstsein für die große Bedeutung dieser Erkrankung zu schaffen und Berührungsängste abzubauen.