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21.06.2022
Im Jahr 2020 ging die Kawasaki-Krankheit bei Kindern um 28 Prozent zurück und blieb während der Corona-Pandemie niedrig. Der Rückgang erfolgte zeitgleich mit Schulschließungen, Einführung der Maskenpflicht, einer zurückgehenden Luftverschmutzung und einer geringeren Zirkulation von Atemwegsviren. Im Frühjahr 2021 nahmen die Fälle wieder zu, als die Schulen ihren normalen Betrieb wieder aufnahmen und die Maskenpflicht gelockert wurde. Das berichtet ein Forschungsteam in der Zeitschrift „JAMA Network Open Pediatrics“.
Bei Jungen und asiatischen Kindern gingen die Fälle während der Pandemie besonders stark zurück. Auch unter Kindern zwischen ein und fünf Jahren war die Erkrankungsrate überdurchschnittlich gesunken – anders als bei Säuglingen, bei denen es keine signifikante Veränderung gab.
Die Kawasaki-Krankheit stellt Kinderärzte vor ein Rätsel, da die genauen Ursachen immer noch unbekannt sind. Die Erkrankung ist nicht ansteckend, aber die Beobachtung, dass die Corona-Maßnahmen auch der Kawasaki-Krankheit vorbeugten, lassen vermuten, dass die Auslöser über die oberen Atemwege eingeatmet werden. „Die Kawasaki-Krankheit kann durch ein Virus, einen Schadstoff, ein mikrobielles Aerosol oder alles zusammen verursacht werden“, sagte Dr. Jane C. Burns vom Kinderkrankenhaus in San Diego. „Die Tatsache, dass die Pandemie jede Altersgruppe unterschiedlich betraf, stützt die Idee, dass es mehrere Auslöser gibt.“
Die Kawasaki-Krankheit ist eine seltene, erworbene Herzerkrankung bei Kindern. Unbehandelt entwickelt etwa ein Viertel der erkrankten Kinder Schäden an den Herzkrankgefäßen, die zu Herzinfarkten, Herzschwäche und einem plötzlichen Tod führen können. Zu den Symptomen gehören Fieber, Hautausschlag, Lymphknotenschwellungen, Bindehautentzündungen und Rötungen im Mund- und Rachenbereich sowie an Händen und Füßen.
Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2022.17436