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Long Covid: Jeder dritte Corona-Patient hat Langzeitfolgen

PZ/NK  |  09.04.2021

Bei 34 Prozent aller Covid-19-Patienten treten innerhalb von sechs Monaten nach der Infektion Spätfolgen auf, die die Psyche und das Nervensystem betreffen. Das berichten Wissenschaftler der Universität Oxford.

Junge Frau, stützt ihren Kopf auf die Hand und blickt traurig nach unten.
Auch ehemalige Corona-Patienten, die nur milde Symptome hatten, können unter Long Covid leiden.
© demaerre/iStockphoto

Je länger die Corona-Pandemie andauert, desto mehr ist auch zu den Langzeitschäden bekannt, die unter dem Begriff „Long Covid“ zusammengefasst werden. Dabei handelt es sich um ein gefürchtetes Langzeit-Syndrom, mit dem jeder, der an Covid-19 erkrankt ist, rechnen muss: Auch jene, die während ihrer Erkrankung unter leichten Symptomen gelitten haben. Unter den Langzeitfolgen der Erkrankung bereiten mittlerweile auch neurologische und psychiatrische Störungen Sorgen: Viele Genesene leiden in den ersten Monaten nach der Infektion unter Stimmungs- und Angststörungen, wie britische Forscher im Fachjournal „The Lancet Psychiatry“ berichten.

Covid-19 verursacht deutlich mehr Spätfolgen als Grippe

Neurologische und psychiatrische Symptome wurden in den sechs Monaten nach einer Covid-19-Diagnose bei insgesamt 33,6 Prozent festgestellt, bei 12,8 Prozent zum ersten Mal. Für Patienten, die aufgrund ihrer Covid-19-Erkrankung klinisch behandelt werden mussten, betrug der Prozentsatz 38,7 Prozent. Mussten die Patienten intensiv behandelt werden, litten 46,4 Prozent an solchen Spätfolgen. Am häufigsten traten Angststörungen (17 Prozent), Störungen des Gemütszustands (14 Prozent), Substanzmissbrauch (7 Prozent) und Schlaflosigkeit (5 Prozent) auf. Unter den schwer an Covid-19-Erkrankten kam es im Nachgang auch häufiger zu Schlaganfällen (7 Prozent) oder Demenz (2 Prozent). Einen klaren Zusammenhang zu Parkinson-ähnlichen Symptomen oder einem Guillain-Barré-Syndrom fanden die Forscher hingegen nicht.

Das Risiko, nach Covid-19 neurologische und psychiatrische Probleme zu bekommen, war im Vergleich zu einer Grippe oder einer anderen Atemwegserkrankung um 78 Prozent beziehungsweise um 32 Prozent erhöht. Ob die neurologischen und psychiatrischen Folgen noch länger als sechs Monate anhalten, muss noch untersucht werden.

DOI: 10.1016/S2215-0366(21)00084-5

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