28.05.2020
Bei Frauen mit einer Fehlgeburt in der Vorgeschichte kam es in einer Studie häufiger zu einem Verlust der Schwangerschaft innerhalb der ersten Tage, wenn sie sich sportlich stark forderten. Zu einem späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft bestand dagegen kein solcher Zusammenhang. Das berichten Wissenschaftler in der Zeitschrift „Fertility and Sterility“.
Bei den Studienteilnehmerinnen wurde eine frisch eingetretene Schwangerschaft durch den Nachweis von Chorion-Gonadotropin (hCG) mit üblichen Schwangerschaftstests und Laboruntersuchungen bestätigt. Bei 188 von 785 schwangeren Frauen brach die Schwangerschaft ab, was während der ersten Tage 55-mal unbemerkt passierte und nur durch weitere hCG-Tests festgestellt wurde. Bei der Einteilung der Frauen in drei Gruppen je nach ihrer körperlichen Aktivität zeigte sich, dass dies bei denjenigen mit mittlerer und hoher Trainingsbelastung etwa doppelt so häufig der Fall war wie bei denjenigen mit niedriger körperlicher Aktivität. Wenn die Schwangerschaft weiter fortgeschritten war und das befruchtete Ei sich eingenistet hatte, wurde kein Zusammenhang zwischen der körperlichen Aktivität und dem Risiko für eine Fehlgeburt mehr beobachtet.
Prof. Dr. Lindsey Russo sagte: „Die Implantationsperiode kann eine Zeit der Verwundbarkeit darstellen, in der eine Aktivität mit hoher Belastung ein Risiko für einen sehr frühen Schwangerschaftsverlust darstellen kann.“ Für Frauen, die bereits eine Fehlgeburt hatten, könne es demnach von Vorteil sein, im Frühstadium einer nachfolgenden Schwangerschaft oder beim Versuch, schwanger zu werden, Aktivitäten mit hoher Belastung zu vermeiden. Russo betonte aber: „Frauen mit unkomplizierten Schwangerschaften sollten ermutigt werden, vor, während und nach der Schwangerschaft Ausdauer- und Krafttraining durchzuführen.“
ZOU