14.11.2018
Experten verschiedener Gesundheitsorganisationen aus den USA weisen in einer neuen Richtlinie darauf hin, dass die Cholesterin-Konzentration im Blut während der gesamten Lebensspanne im Auge behalten werden sollte – auch schon bei Kindern und Jugendlichen.
Im Fokus steht dabei das LDL-Cholesterin, das sich bei zu hohen Konzentrationen an den Wänden der Blutgefäße ablagert. Das erhöht das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Normalerweise betrifft das eher ältere Menschen, LDL-Werte über der Norm können aber bereits bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Bei ihnen können sich dann schon im jungen Erwachsenenalter erste Anzeichen von Arterienverkalkungen zeigen. Um dies zu vermeiden, fordern die Experten, dass Kinder schon im Alter von zwei Jahren untersucht werden – zumindest, wenn sie aus vorbelasteten Familien stammen. Für Kinder ohne ein familiäres Risiko empfehlen sie eine Cholesterin-Bestimmung im Alter von neun bis elf Jahren und dann erneut zwischen 17 und 21 Jahren.
„Damit erkennen wir frühzeitig Kinder, die durch Veränderungen des Lebensstils oder in seltenen Fällen ab zehn Jahren mit Medikamenten behandelt werden können“, sagte Dr. Sarah D. de Ferranti, Leiterin der ambulanten und präventiven Kardiologie am Kinderkrankenhaus der Harvard Medical School in Boston. „Es ist wichtig, dass die Menschen bereits in jungen Jahren einem gesunden Lebensstil folgen und normale Cholesterin-Werte haben.“ Zu hohe Blutfette bei Kindern und Jugendlichen werden nach Möglichkeit durch Ernährungsumstellung, Sport und den Abbau von Übergewicht behandelt. Erst wenn dies keinen Erfolg hat, kommen Medikamente zum Einsatz. In Deutschland empfehlen die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin einen ganz ähnlichen Weg in Diagnostik und Therapie von erhöhten Blutfettwerten bei jungen Menschen.
ZOU