AMK/RF
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04.02.2025 11:19 Uhr
Es geht dabei um Arzneimittel mit dem Wirkstoff Tirzepatid in Form von Pens zum Spritzen. „Uns haben mehr als hundert Verdachtsfälle erreicht: Patientinnen und Patienten sind verunsichert, weil sie einen technischen Defekt des Pens vermuten. Die Apothekenteams müssen hier viel Aufklärungsarbeit leisten, um die Arzneimitteltherapiesicherheit zu garantieren“, sagt AMK-Vorsitzender Prof. Dr. Martin Schulz.
In einem Pen sind vier Dosen enthalten. Vor allem bei der Entnahme der vierten Dosis werden Probleme an die Apotheken gemeldet: Diese sei nicht entnehmbar oder das Dosierrad der Fertigspritze blockiere. Schulz: „Vor allem das vor dem Spritzen notwendige Entlüften des Pens scheint fehleranfällig. Wird übermäßig entlüftet, kann der Pen vorzeitig arretieren – dann lässt sich keine Wirkstofflösung mehr entnehmen.“
Handhabung ist fehleranfällig
Die AMK fordert daher, dass der Hersteller sein Präparat noch besser an die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten anpasst. Bislang liegen der Originalpackung keine Kanülen bei. Diese müssen separat bezogen werden. Werden sie entgegen der ausdrücklichen Empfehlung mehrfach verwendet oder wird der Pen mit aufgesetzter Kanüle gelagert, kann leichter Luft in den Pen eindringen. Das erschwert die Entnahme und kann die vorzeitige Arretierung des Pens begünstigen.
Schulz: „Eine sichere Arzneimitteltherapie hängt entscheidend von der richtigen Handhabung des Arzneimittels ab. Besonders bei komplexen Anwendungen, wie z. B. von Pens, ist eine Beratung in der Apotheke vor Ort unverzichtbar, um Anwendungsfehler zu vermeiden.“