Frauengesundheit

Gesunde Scheidenflora: Tipps nach Antibiotika-Behandlung

pta-Forum/NAS  |  26.04.2025 09:31 Uhr

Eine gesunde Scheidenflora hält Krankheitserreger fern und schützt vor Krankheitserregern. Gerät das Gleichgewicht aus dem Lot, steigt das Risiko für Infektionen wie bakterielle Vaginose, Pilzinfektionen oder Harnwegsinfekte. Was hilft?

Frau, hält ihre Hände zwischen den Beinen.
Eine Therapie mit Antibiotika kann die Vaginalflora stören.
© Yta23/iStockphoto

Antibiotikatherapien – zum Beispiel bei einer Blasenentzündung – greift nicht nur die Darmflora an, sondern auch die empfindliche Vaginalflora. Die Zahl der Laktobazillen sinkt, der pH-Wert steigt und krankmachende Keime haben ein leichteres Spiel. Auch hormonelle Schwankungen, etwa während der Menstruation oder in den Wechseljahren können das Scheidenmilieu negativ beeinflussen.

Milchsäure: Schnelle Hilfe bei akutem Ungleichgewicht

Wenn die Vaginalflora akut gestört ist, etwa während einer Antibiotikatherapie, bietet sich die lokale Anwendung von Milchsäurepräparaten an. Sie senken den pH-Wert rasch wieder in den sauren Bereich – und schaffen so ideale Bedingungen für die Rückkehr der schützenden Laktobazillen. Apothekerin Kirsten Hien aus Hanau empfiehlt beispielsweise eine siebentägige Milchsäurekur während der Antibiotika-Einnahme. Auch nach der Menstruation könne eine kurweise Milchsäuregabe für zwei bis drei Tage sinnvoll sein. Dies gelte vor allem für Frauen, die zu wiederkehrenden Harnwegsinfekten neigen: „Menstruationsblut ist basisch, was sich auf den Scheiden-pH-Wert auswirkt. Die allmonatliche Milchsäure-Substitution für wenige Tage unterstützt die Scheidenflora und macht sie weniger empfänglich für Escherichia coli“, so die Apothekerin. Diese Bakterien sorgen in den meisten Fällen für Harnwegsinfekte bei Frauen. 

Laktobazillen: Für den langfristigen Aufbau

Nach Abschluss einer Antibiotikatherapie oder bei häufig wiederkehrenden Infektionen kommen Laktobazillen-Präparate zum Einsatz. Sie helfen, das Scheidenmilieu langfristig zu stabilisieren. Auch Patientinnen, die häufig von wiederkehrenden Pilzinfektionen heimgesucht werden, können Hien zufolge von Laktobazillen profitieren. Nur den pH-Wert mit Milchsäurebakterien anzuheben, sei in diesem Fall weniger effektiv.

Besonders empfehlenswert ist bei Lactobazillen die vaginale Anwendung, die am besten direkt nach Menstruation starten sollte. Da die Wirkung in diesem Fall lokal begrenzt ist, ist auch eine Anwendung in der Schwangerschaft unbedenklich. Die orale Einnahme sei ebenfalls möglich, erfordere aber mehr Geduld. Die Wirkung trete dabei erst verzögert ein, könne aber eine gute Ergänzung sein.

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