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23.04.2025 09:48 Uhr
Mithilfe eines innovativen Ganzkörpermodells für Frauen haben Forschende untersucht, wie sich unterschiedlich stützende BHs beim Laufen auf den Bewegungsapparat auswirken. Das Modell ermöglichte es erstmals, Rotationskräfte an der Wirbelsäule präzise zu messen – also jene Kräfte, die auf Rücken und Rumpfmuskulatur einwirken, wenn sich der Körper beim Laufen bewegt.
Das überraschende Ergebnis: Ein BH, der Brustbewegungen vollständig unterbindet, kann die Belastung der Wirbelsäule erhöhen. In Simulationen zeigten Modelle mit besonders starkem Halt deutlich höhere Kräfte im Bereich der Lendenwirbelsäule. Das könnte das Risiko für Rückenschmerzen erhöhen – insbesondere bei intensivem Training, schreiben die Studienautoren im Fachmagazin European Journal of Sport Science.
Weniger ist manchmal mehr
Die Studienergebnisse legen nahe, dass ein zu fester Halt nicht automatisch besser ist. Stattdessen braucht es ein ausgewogenes Maß an Unterstützung. Ziel sollte es sein, Brustbewegungen so weit zu verringern, dass Komfort und Schutz gewährleistet sind – ohne die Wirbelsäule unnötig zu belasten.
„Ein stützender Sport-BH ist entscheidend für den Trainingskomfort“, erklärt Dr. Chris Mills von der Universität Portsmouth. „Eine übermäßige Reduzierung der Brustbewegungen kann jedoch die Wirbelsäulenmuskulatur zusätzlich belasten und das Risiko für Rückenschmerzen erhöhen.“
Quelle: DOI 10.1002/ejsc.12290