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23.04.2025 11:05 Uhr
Für die Studie wurden die Ergebnisse aus 38 Einzelstudien mit insgesamt 6.805 Teilnehmenden analysiert. Dabei wurde deutlich, dass das Betrachten von Kunst vor allem Aspekte des Wohlbefindens fördert, die für ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben wichtig sind – etwa Selbstentfaltung, Sinnfindung und emotionale Ausgeglichenheit. Dies berichten die Forschenden in der Fachzeitschrift Journal of Positive Psychology.
„Kunst wird oft als Luxus angesehen. Unsere Ergebnisse deuten aber darauf hin, dass das Betrachten von Kunst – sei es als Hobby oder durch eine gezielte Maßnahme – das Wohlbefinden sinnvoll fördern kann“, sagte MacKenzie Trupp vom Radboud University Medical Center in Nijmegen. „Dies eröffnet spannende Möglichkeiten, Kunst in den Alltag und in Strategien der öffentlichen Gesundheit zu integrieren.“ Der Besuch einer Ausstellung, das Betrachten von Kunstwerken in einem Krankenhaus oder sogar Online-Kunstangebote – all das kann einen positiven Einfluss auf die seelische Gesundheit haben.
Fünf Wege, wie Kunst wirkt
Die Forschenden identifizierten fünf psychologische Mechanismen, über die Kunst ihr Wirkungspotenzial entfaltet:
- Emotionale Wirkung: Kunst löst positive Gefühle aus und unterstützt die Regulation von Emotionen.
- Kognitive Stimulation: Kunst schärft Aufmerksamkeit, fördert Gedächtnisleistung und regt zum Lernen an.
- Soziale Verbindung: Gemeinsame Kunsterlebnisse stärken das Gefühl von Zugehörigkeit und vermindern Einsamkeit.
- Selbstreflexion und Identität: Die Auseinandersetzung mit Kunst fördert die Selbstreflexion, stärkt die Identität und Sinnfindung.
- Resilienz und Erholung: Gerade in stressreichen oder klinischen Kontexten unterstützt Kunst die seelische Widerstandskraft und hilft bei der Verarbeitung belastender Situationen.
Die Studienergebnisse machen deutlich: Kunstbetrachtung kann eine wertvolle Ressource für mentale Gesundheit und Resilienz sein. Das eröffnet neue Perspektiven für die Integration von Kunst in Prävention und Gesundheitsförderung – sei es im Krankenhaus, im Klassenzimmer oder digital von zuhause aus.
Quelle: DOI 10.1080/17439760.2025.2481041