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Rückenschmerzen: Achtsamkeit & Psychotherapie helfen

ZOU  |  10.04.2025 08:06 Uhr

Acht Wochen Achtsamkeitsübungen oder kognitive Verhaltenstherapie haben in einer Studie bei Erwachsenen mit chronischen Rückenschmerzen zu deutlichen Verbesserungen geführt. Viele Teilnehmenden hatten auf vorherige Behandlungen nicht angesprochen und mussten deshalb starke Schmerzmittel nehmen.

Frau, sitzt in der Natur und atmet tief ein.
Eine neue Studie zeigt: Achtsamkeitstraining kann Patienten mit Rückenschmerzen helfen.
© Super Scout/iStockphoto

Um die Wirkung einer achtsamkeitsbasierten Therapie oder einer kognitiven Verhaltenstherapie zu erfassen, teilte die Forschungsgruppe 770 Erwachsene zufällig einer der beiden Methoden zu. Alle waren durch die Rückenschmerzen in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt und hatten schon verschiedene Therapien versucht. Sie nahmen zum Zeitpunkt der Studie seit mindestens drei Monaten täglich starke Schmerzmittel (Opioide) ein.

Beide Therapiemethoden wurden acht Wochen lang in zweistündigen, geleiteten Gruppensitzungen durchgeführt. Die Achtsamkeitsgruppe lernte, ihre Empfindungen wahrzunehmen und besser zu kontrollieren, wie sie mit den Schmerzen und anderen Symptomen umgingen und darauf reagierten. Die Verhaltenstherapie-Gruppe erlernte Bewältigungsstrategien und -techniken, um ihre negativen Denkmuster zu ändern.

Im Anschluss an die Gruppensitzungen sollten die Teilnehmenden während der weiteren Studiendauer von zwölf Monaten täglich an sechs Tagen in der Woche 30 Minuten lang selbstständig üben und ihre sonstige Behandlung fortsetzen. Sie wurden nicht gebeten, ihre Dosis an Schmerzmitteln zu reduzieren. 

Weniger Schmerzmittel notwendig

Nach einem Jahr berichteten die Personen beider Gruppen von deutlich weniger Schmerzen und einer geringeren Dosis an Opioiden. Sie waren beweglicher und ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität hatte sich verbessert. 

„Die Studienteilnehmer litten unter starken Rückenschmerzen, die ihr Leben beeinträchtigten und so stark waren, dass sie Opioid-Medikamente benötigten. Normalerweise bessert sich dieser Zustand nicht von selbst“, sagte Prof. Bruce Barrett von der Universität Wisconsin-Madison. Seine Beraterin Penney Cowan ergänzte: „Die Interventionen der Studie haben wahrscheinlich dazu beigetragen, das Leidensgefühl der Teilnehmer zu reduzieren. Menschen können mit Schmerzen leben, aber sie müssen wissen, wie. Diese Studie gibt Hoffnung: Sie zeigt, was man tun kann, um sich selbst zu einer besseren Lebensqualität zu verhelfen.“

Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2025.3204

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