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11.03.2025 08:58 Uhr
Gemeinsames Musizieren, Malen oder Tanzen kann ältere Menschen mit Depressionen oder Angstzuständen spürbar entlasten. Der Effekt ist sogar fast so groß wie bei Antidepressiva, Gesprächstherapien oder Sport, zeigt eine neue Studie.
Von dem Effekt der kreativen Gruppenaktivitäten auf Depression und Angst waren die Forschenden selbst verblüfft: Sie wirkten annähernd so gut wie die Einnahme von Antidepressiva, Gesprächstherapien oder körperliche Aktivität. Besonders große Auswirkungen hatten diese Aktivitäten bei Menschen in Pflegeheimen. Ein Unterschied zwischen den Künsten Malen, Tanzen und Musizieren war dabei nicht zu beobachten, was vermuten lässt, dass eher das gemeinsame kreative Schaffen in der Gruppe von Bedeutung ist. Die Studienergebnisse sind im Fachmagazin „Nature Mental Health“ veröffentlicht.
Dr. Janelle Jones sagte: „Künstlerische Gruppeninterventionen können Depressionen und Angstzustände bei älteren Menschen wirksam reduzieren. Wir glauben, dass es einen Synergieeffekt gibt, bei dem die gemeinsame Erfahrung in einer Gruppe und die einzigartigen Elemente künstlerischer Aktivitäten zusammenwirken und die psychische Gesundheit fördern. Dies ist besonders wichtig für ältere Menschen, die möglicherweise Barrieren beim Zugang zu herkömmlichen Behandlungen haben.“
Die Forschungsgruppe hatte 39 Studien aus 21 Ländern mit mehr als 3.360 älteren Personen mit Depressionen und 949 Personen mit Angstzuständen ausgewertet. Beides tritt im Alter häufig auf: Etwa 7 Prozent der über 60-Jährigen haben Depressionen und 4 Prozent Angstzustände.