Gesundheit

Antivirale Wirkung: Kaugummi gegen Grippe und Herpes

ZOU  |  11.04.2025 09:12 Uhr

Forschende haben ein Kaugummi entwickelt, das bestimmten Virusinfektionen vorbeugen kann. In Versuchsmodellen wurde die Viruslast von jeweils zwei Herpes - und Grippevirus-Stämmen (Influenza A) durch das Kaugummi deutlich reduziert.

Frau, nimmt zwei Kaugummis.
Forschende haben ein neuartiges Kaugummi entwickelt, das Virusinfektionen vorbeugen könnte.
© Diy13/iStockphoto

Influenza- und verschiedene Herpesviren werden häufig oral übertragen. Aufbauend auf früheren Entwicklungen gegen das CoronavirusSARS-CoV-2 haben Forschende ein antivirales Kaugummi entwickelt. Es enthält Lablab-Bohnen (Lablab purpureus), die von Natur aus ein antivirales Protein enthalten, das bestimmte Herpes-simplex-Viren und Influenza-A-Stämme neutralisieren kann. Durch das Kaugummi werden die Inhaltsstoffe direkt im Mund freigesetzt – und damit direkt an dem Ort, wo die Viren in den Körper gelangen.

Schon 40 Milligramm des Bohnenmehls reichten aus, um die Viruslast um mehr als 95 Prozent zu reduzieren. Damit hatte es eine ähnliche Wirkung wie in früheren Studien mit dem Erreger von Covid-19. Die Forschungsgruppe will das Bohnenpulver nun zur Bekämpfung der Vogelgrippe einsetzen, die in Nordamerika gerade wütet: In den vergangenen drei Monaten wurden 54 Millionen Vögel von H5N1 befallen, und in den USA und Kanada wurden mehrere Infektionen beim Menschen gemeldet.

Effektive Hilfe gegen Vogelgrippe

Zuvor hatten andere Studien gezeigt, dass das Bohnenpulver H5N1 und H7N9 wirksam neutralisiert – zwei Influenza-A-Stämme, die die Vogelgrippe verursachen. Derzeit erprobt die Forschungsgruppe es in Vogelfutter, um die Vogelgrippe bei Vögeln einzudämmen. „Die Eindämmung der Virusübertragung ist nach wie vor eine große globale Herausforderung. Ein Breitband-Antivirenprotein in einem natürlichen Lebensmittel neutralisiert nicht nur menschliche Grippeviren, sondern auch die Vogelgrippe. Es ist eine zeitgemäße Innovation, um deren Infektion und Übertragung zu verhindern“, sage Prof. Henry Daniell von der Universität Pennsylvania.

Quelle: DOI 10.1016/j.ymthe.2024.12.008

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