Gesundheit

Weiß, gelb, grün: Was die Farbe des Nasenschleims verrät

PZ  |  25.01.2025 11:25 Uhr

Kleine Kinder interessieren sich brennend dafür, die meisten Erwachsenen finden ihn aber ziemlich eklig: Nasenschleim. Bei bestimmten Erkrankungen lohnt es sich dennoch, Farbe und Konsistenz dessen zu betrachten, was einem aus der Nase läuft.


© Kateryna Muzhevska/iStockphoto

Schleim erfüllt in der Nase wichtige Funktionen: Staubpartikel, Krankheitserreger und Allergene werden aus der Atemluft abgefangen. Enzyme wie Lysozym und Lactoferrin im Nasenschleim, die antibakteriell und antiviral wirken, sorgen dafür, dass Krankheitserreger direkt unschädlich gemacht werden.

Bei bestimmten Erkrankungen aber können sich die Menge und die Farbe des produzierten Nasenschleims ändern. Die beiden Experten Samuel J. White und Philippe B. Wilson von der York St John University in Großbritannien geben einen Überblick über die Bedeutung der jeweiligen Farbänderungen.

Durchsichtig: Alles in Ordnung

Durchsichtiges Nasensekret besteht hauptsächlich aus Wasser mit Proteinen, Salzen und Zellen. Es hält die Nase feucht und fängt Partikel ab. Bei Allergien und in der Frühphase von viralen Atemwegserkrankungen kann es zu einer Überproduktion von klarem Nasensekret, also einem Fließschnupfen, kommen. Auch reizende Stoffe, zum Beispiel scharfe Speisen, können dazu führen, dass einem die Nase läuft.

Weiß – die Nase ist verstopft

Bei einer beginnenden Infektion kommt es zu einer lokalen Entzündung und Schwellung der Nasenschleimhäute. Der Schleimfluss verlangsamt sich und der Schleim dickt ein.

Gelb – Erreger werden bekämpft

Durch die Entzündung angelockte weiße Blutzellen sterben ab und setzen dabei Enzyme frei, die den Schleim gelb färben. Dies ist bei vielen viralen Infektionen der Fall, etwa Erkältung, Grippe und Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytialvirus (RSV).

Grün – verstärkte Immunreaktion

Eine Grünfärbung des Nasenschleims beruht auf einem antibakteriell wirkenden Enzym namens Myeloperoxidase. Grünliches Nasensekret deutet daher meist auf eine bakterielle Infektion hin, kommt aber auch bei einer heftigen Reaktion des Körpers auf ein Atemwegsvirus vor.

Rötlich, braun oder orange – da ist Blut im Spiel

Wenn die Nasenschleimhäute gereizt und trocken sind, können sie bluten. Sofern es nur geringe Mengen von Blut sind, besteht in der Regel kein Anlass zur Besorgnis. Ein bräunlich-orangener Farbton des Schleims kann auf eine länger andauernde Entzündung hindeuten.

Schwarz – Kohlestaub oder Schlimmeres

Selten kommt es vor, dass das Nasensekret schwarz gefärbt ist. Dies kann die Folge einer starken Belastung der Atemluft mit Kohlestaub oder Rauch sein, aber auch auf eine Pilzinfektion hindeuten, insbesondere bei Personen mit Immunschwäche. Ein Arztbesuch ist dringend anzuraten.

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